Marktpotenzial
Während in China 10 Prozent aller Online-Käufe über Live-Shopping laufen, beginnen sich sich die digitalen Verkauf-Events auch in Deutschland zu etablieren, heißt es in einer Studie der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners. Um das Marktpotential zu nutzen, brauche es aber eine differenzierte Produkt- und Preisstrategie. 66 Prozent der Befragten können sich demnach vorstellen, bei einem Live-Shopping-Event einzukaufen. Davon 80 Prozent Mode und Bekleidung und 73 Prozent Kosmetik & Pflege. Aber nur 8 Prozent haben Erfahrung mit Live-Shopping-Käufen. 23 Prozent rechnen mit einem höheren Preis, 37 Prozent mit einem niedrigeren Preis. „Besonders Mode- und Kosmetikartikel sind prädestiniert für Live-Shopping“, sagt Benedikt Schmitz, Direktor in der Consumer Goods & Retail Practice von Simon-Kucher.
Wie wichtig eine zeitnahe Marktpositionierung sei, zeige der Vergleich mit China. „An einem halben Tag machten zwei Influencer doppelt so viel Umsatz wie der durchschnittliche Umsatz im B2C-ECommerce in Deutschland in dieser Zeit“, sagt Schmitz. „Der Markt entwickelt sich rasant. Und das Potential für Live-Shopping in Deutschland ist riesig.“ Dass derzeit vergleichsweise wenig Kunden in Deutschland Live-Shopping Events nutzten, habe viel mit der Angst vor dem Ungewissen zu tun. 47 Prozent halten das Format laut der Simon-Kucher-Studie für unseriös, 26 Prozent haben Vorbehalte was Bestell- und Rückgaberegeln betrifft. „Unternehmen müssen Vertrauen aufbauen. Durch Transparenz aber auch durch bekannte Gesichter als Markenbotschafter und Moderatoren. Wer neben attraktiven Angeboten, dann noch eine einfache Interaktion bietet, ist auf dem besten Weg“, sagt Schmitz.