Petition
Am Black Friday locken Geschäfte mit satten Rabatten. Neben Elektronik wird insbesondere Kleidung rund um den Black Friday um bis zu 80 Prozent reduziert, schreibt Fairtrade in einer Pressemitteilung. „Das ist absurd, wenn man bedenkt, dass viele Unternehmen das restliche Jahr über behaupten, die Preise würden nicht ausreichen, um Arbeiterinnen und Arbeiter fair zu bezahlen“, kritisiert Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland. „Menschenrechte gibt’s nicht im Sale – viele Zulieferer werden im Vorfeld solcher Rabattschlachten enorm unter Druck gesetzt. Wer an diesem Tag etwas kaufen möchte, sollte nachhaltige Unternehmen unterstützen, die fair produzieren und bezahlen“, fordert Brück. In der Regel kalkulierten Unternehmen Rabattaktionen wie die zum Black Friday bereits beim Einkauf ein und drückten die Preise entsprechend.
„Ein existenzsichernder Lohn ist kein Luxus, sondern ein grundlegendes Menschenrecht. Und ein solches muss auf europäischer Ebene verankert werden. Genau das fordern wir mit ‚Good Clothes, Fair Pay‘ europaweit ein“, sagt Carina Bischof von Fashion Revolution Germany. Gemeinsam sammeln Organisationen wie Fashion Revolution, Fairtrade, Clean Clothes Campaign und Fair Wear Foundation eine Million Unterschriften per Petition. So viele sind erforderlich, damit die Europäische Kommission das Thema auf die Agenda setzt. Bislang wird die Zahlung existenzsichernder Löhne von vielen Standardsetzern lediglich als Zielmarke formuliert. In welchem Zeitraum dieses Ziel erreicht werden soll, ist nicht festgelegt. Der Fairtrade-Textilstandard ist der einzige am Markt, der die Zahlung existenzsichernder Löhne innerhalb von sechs Jahren vorschreibt.