Autor: Andreas GrüterUnsere beliebte „Auf ein Kaltgetränk mit …“-Reihe geht in die Herbstrunde. Diesmal haben wir Mathias Eckert, CEO des Mönchengladbacher Labels FYNCH-HATTON, zum Trinken und Reden eingeladen. Es ging unter anderem um Architektur, Radfahren auf der Rolle und die Tücken des Internets. Aber lesen Sie selbst.
FT: Kalte Getränke für kalte Tage. Was darf ich Ihnen zum November-Umtrunk anbieten?
Mathias Eckert: „Ich bin Ganzjahres-Weißweintrinker und würde mich für einen gut gekühlten Chardonnay entscheiden.“
Worauf trinken wir?
„Auf den schönen Sommer und den kommenden Herbst. Ich liebe die Jahreszeiten. Wir wohnen mitten in den Weinbergen bei Würzburg und es ist wunderbar, wenn sich die Blätter langsam bunt verfärben und die Luft morgens kühl und frisch ist.“
Mit 16 wollten Sie Architekt werden. Was hat Sie an der Mode so fasziniert, dass Sie die Idee der Hausgestaltung sausen gelassen haben?
„Mode ist mindestens genauso kreativ wie Architektur und ich bin auch nach all den Jahren immer noch total fasziniert vom Fashion-Business. Ich habe im Alter von 18 oder 19 Jahren erkannt, dass da meine Profession und Leidenschaft liegt, und seitdem lebe ich Mode in vollen Zügen. Fashion ist für mich ein echter Mittelpunkt, zumal meine ganze Familie in der Branche unterwegs ist. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.“
Altbau oder Neubau?
„Neubau. Altbauten sind schön, aber bei einem Neubau kann man selber gestalten. Wir sind 2016 in unser neues Haus eingezogen und es macht mir immer noch Freude, das Resultat unserer eigenen Ideen darin umgesetzt zu sehen. D-Hatton
Das hat mein Leben nachhaltig verändert …
„… meine Kinder.“
Ohne Internet wäre …
„… es manchmal entspannter.“
Mönchengladbach – Traumstadt oder notwendiges Übel?
„Mönchengladbach ist sicherlich kein notwendiges Übel, aber für mich auch keine Traumstadt. Dazu muss ich sagen, dass ich dort lediglich unter der Woche wohne. Aber um eine Lanze für die Stadt am Niederrhein zu brechen: Es gibt hier ganz tolle Menschen und ein wirklich tolles Umfeld. Ich fühle mich hier sehr wohl und ich liebe den Bunten Garten.“
Ich kann gut verzichten auf …
„… unmotivierte Menschen.“
Hierauf kann ich gar nicht verzichten …
„… meine Familie.“
Etwas, was ich unbedingt noch einmal ausprobieren möchte …
„… einmal sechs Monate komplett aussteigen.“
„Wir haben uns versprochen, einen langen Weg miteinander zu gehen.“
Wie entspannen Sie sich nach einem harten Arbeitstag?
„Unter der Woche steige ich regelmäßig auf mein Rad, das ich daheim auf eine Rolle gestellt habe, beantworte ein paar private E-Mails und schaue dazu einen Film. Die schönste Entspannung nach einer langen Arbeitswoche ist ein Glas Wein mit lieben Freunden.“
Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
„Über meine Frau, die in unserem letzten Urlaub in Südtirol wie ein kleines Aufstehmännchen durchs ganze Hotel geflitzt ist, um uns spätabends noch etwas zu trinken zu besorgen. Sie war so lustig drauf und mich hat das sehr glücklich gemacht.“
Was hat Sie zuletzt nachdenklich gestimmt?
„Die Ukrainekrise. Vor allem das Leid der Menschen geht mir sehr nahe.“
Hotel oder Zeltplatz?
„Hotel.“
Etwas, was ich bereue …
„… dass ich mit meiner jetzigen Frau keine Kinder habe. Eigentlich bereue ich aber nichts.“
Sie können einmal durch die Zeit reisen. Für welches Jahrhundert entscheiden Sie sich?
„In keins. Ich würde in unserer Zeit bleiben.“
Wo sehen Sie sich in 30 Jahren?
„Mit meiner Frau auf einer Bank sitzend in die Ferne schauen. Wir haben uns versprochen, einen langen Weg miteinander zu gehen.“