Hausdurchsuchung bei Signa
Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schreibt tiefrote Zahlen. Im Geschäftsjahr 2020/21 (30. September) muss der Konzern bei einem Gesamtumsatz von 2,11 Milliarden Euro einen Verlust von rund 622 Millionen Euro Verlust verkraften. Der Umsatz des reinen Einzelhandelsgeschäfts lag mit 1,85 Milliarden Euro (vergleichbares Vorjahr 2,98) deutlich unter den Erwartungen, heißt es im aktuellen Jahresabschluss, der am 17. Oktober im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Unternehmensführung mit einem Fehlbetrag im unteren bis mittleren dreistelligen Millionenbereich. Der Umsatz soll um eine Summe im oberen dreistelligen Millionenbereich steigen
Offenbar hat der Konzern auch einen neuerlichen Antrag auf Staatshilfe gestellt. Aus Regierungskreisen wurde dies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt. Über die Höhe der beantragten Hilfen wurde nichts bekannt. Der Konzern hatte bereits Anfang 2021 und Anfang 2022 in der Coronapandemie um Staatshilfen gebeten. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zahlte schließlich insgesamt 680 Millionen Euro aus. Konzern-Chef Miguel Müllenbach sprach vor Kurzem in einem Mitarbeiterbrief, von einer erneut bedrohlicher Lage, in der sich das Unternehmen derzeit befände. Der Ukraine-Krieg und seine Folgen sowie die hohe Inflation hätten die vielversprechenden Sanierungsbemühungen weit zurückgeworfen. Galeria Karstadt Kaufhof gehört der Signa Holding des österreichischen Milliardärs Rene Benko. Bei Benko kündigt sich ebenfalls Unheil an. Laut tirol.orf.at will der frühere Generalsekretär im Finanzministerium und Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid als Kronzeuge vor Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft aussagen. In diesem Zusammenhang soll bei Benkos Signa Holding eine Hausdurchsuchung stattgefunden haben. Es soll wohl um Steuerverfahren gehen, bei denen Schmid Benko unterstützt haben soll.