Hilferuf
Mit Blick auf die dramatischen Entwicklungen der Energiepreise haben BTE-Präsident Steffen Jost und BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels zusätzlich zu einem Schreiben des HDE in „einem Brandbrief an Bundeswirtschaftsminister Habeck Unterstützung und Entlastung für den nach zwei Krisenjahren besonders belasteten Textil-, Schuh- und Lederwareneinzelhändlern gefordert“, teilt der Verband mit. Wegen der sowieso niedrigen Renditen arbeiteten aktuell weite Teile der Branche bereits an der Grenze ihrer Wirtschaftlichkeit und sein keinesfalls in der Lage, die exorbitant steigenden Energiekosten zu tragen oder sogar über die Endverbraucherpreise weiterzugeben.
„Der stationäre Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel erlebt das dritte Krisenjahr in Folge. Nachdem 2020 und 2021 bereits von der Corona-Pandemie und den Zwangsschließungen der Geschäfte geprägt waren, in denen die drei Branchen rund 30 Prozent Umsatz verloren haben und operativ hohe Verluste erlitten haben, leidet der gesamte Modeeinzelhandel in diesem Jahr nunmehr auch massiv unter den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs mit den daraus resultierenden Energiepreissteigerungen. So liegen die Umsätze der Geschäfte nach unseren Berechnungen aktuell im Durchschnitt mehr als zehn Prozent unter dem Niveau von 2019“, heißt es in dem Schreiben. Keine Einzelhandelsbranche habe seit 2020 ähnlich existenzbedrohende Umsatzverluste eingefahren. Viele Modehändler hätten zur Rettung ihrer Existenz und hunderttausender Arbeitsplätze ihre Reserven längst aufgebraucht. „Gerade die vielen selbstständigen Kaufleute, die mit ihrem Vermögen haften, haben in dieser Zeit oftmals ihre Altersversorgung aufgelöst. Viele Unternehmen sind verzweifelt und bangen um ihre Existenz. Hinzu kommt, dass auch die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund der teilweise exorbitant angestiegenen Energiepreise weniger Geld für den Konsum unter anderem von Bekleidung und Schuhe ausgeben können; aus der Energiekrise hat sich bereits eine Konsumkrise entwickelt“, führen Jost und Pangels weiter aus.
Vor diesem Hintergrund appellieren Jost und Pangels an Wirtschaftsminister Habeck, den stationären Textil-, Schuh- und Lederwarenhandels an den angedachten Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen zur Abfederung der Energiepreissteigerungen partizipieren zu lassen. Schließlich stehe dabei nicht nur viel für die Unternehmen auf dem Spiel, sondern auch für zahlreiche Innenstädte. Ohne Unterstützung und finanzielle Hilfen sei zu befürchten, dass viele Mode-, Schuh- und Lederwarenhändler Ihre Geschäfte in Kürze aufgeben müssten und es zu einer drastischen Zunahme der Leerstände in den Innenstädten kommen würde.