Hello Berlin!

Kommentar

Andreas Grüter ©Peter Zembol

Autor: Andreas Grüter
Coronastress, Lockdowns, Terminausfälle – die letzten paar Jahre haben der Branche im Allgemeinen und den Messen im Speziellen ordentlich viel abverlangt. Nach einer versuchten Flucht in hessische Gefilde besannen sich Premium und Seek Anfang des Jahres eines Besseren und kehrten, mit einem Paukenschlag und dem neuen Consumer-Festival The Ground im Gepäck, zum Sommer 2022 in die angestammte Hauptstadt-Hood zurück. Eine gute Entscheidung.

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Hand aufs Herz, was haben wir im Berliner Messetrubel der vergangenen Jahre nicht immer über fehlende Parkplätze, teures Essen, langsame Check-Ins und chaotische Shuttles geschimpft. Und dann wurde es plötzlich ganz still in den Hallen, nichts bewegte sich mehr und die Lästerpartner von damals wurden von Monat zu Monat leiser. Mitunter lernt man Dinge eben erst dann zu schätzen, wenn sie nicht mehr da sind. Auch deshalb soll es hier und heute nicht um die eine oder andere stilistische Petitesse gehen. Klar, die funktionalen Messehallen am Funkturm haben nicht das Flair alter Industriearchitektur aus der Gründerzeit, mit dem die Berliner Fashion Fairs gerade in ihren Anfängen immer wieder zu begeistern wussten, und ja, zum Restart war die Hallenaufteilung speziell der Premium noch ziemlich ausbaufähig, aber unterm Strich bleibt das gute Gefühl, dass endlich wieder mehr als nur ein Hauch von Normalität durch die Branche weht.

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Berlin 2.0

Und dafür gilt es nicht nur den Messebetreibern zu danken, sondern auch den Ausstellern, die sich allen Unkenrufen zum Trotz, engagiert haben, um der Mode in Berlin wieder die B2B-Plattform zu bieten, die bereits verloren schien. Damit, und auch mit der Entscheidung, die Messen und die Berlin Fashion Week ab der kommenden Winterauflage wie früher auf einen Termin zu legen, wurde ein neues Kapitel Modegeschichte in der Hauptstadt aufgeschlagen. Drücken wir also die Daumen, dass vor allem vor dem Hintergrund schwieriger Zeiten alles gut geht.