Autor: Andreas GrüterKurz vor dem offiziellen Sommeranfang haben wir uns mit Marcus Schönhart, geschäftsführender Gesellschafter der Reverse-Retail, zum gepflegten Kaltgetränk-Umtrunk getroffen. Auf den Tisch kamen neben einem guten Glas Gin Tonic (Marcus Schönhart) sowie einem stillen Wasser (der Autor) auch Themen wie Zeitreisen, Architektur und Gesichtsbehaarung. Viel Vergnügen bei der Lektüre.
FT: Kalte Getränke für heiße Sommertage. Worauf fällt Ihre Wahl?
Marcus Schönhart: „Ein Gin Tonic geht immer. Gute Freunde wissen, dass meine Bar dazu eine Menge hergibt, da ist auch etwas für heiße Sommertage dabei. Vielleicht der ‚Botanix Mango & Rosmarin‘ – frisch, fruchtig, lecker!“
Worauf stoßen wir an?
„Auf die Hoffnung, dass Corona nicht zurückkehrt und sich die Situation in der Ukraine zu einem Guten wendet. Hätte man mich vor drei Jahren nach den wesentlichen Lebensrisiken befragt, hätte ich weder eine Pandemie noch einen Krieg mitten in Europa auf dem Zettel gehabt. Was zeigt uns das? Das Leben ist nicht planbar …“
Corona hatte die Branche ziemlich lahmgelegt. Wie haben Sie sich die Zeit vertrieben?
„Ich habe die letzten zwei Jahre beruflich im Wesentlichen in Hamburg verbracht und das war eine wenig spannende Challenge zwischen Büro und Hotelzimmer. Somit bin ich froh, dass wir das Thema – zumindest vorerst – hinter uns gelassen haben. Umso wichtiger waren in dieser Zeit die Wochenenden und Urlaube mit der Familie – im Wald, in der Natur, am Berg, am Meer …“
An der Modebranche gefällt mir …
„… nach 30 Jahren alles immer noch so gut, dass ich mir keine andere Branche vorstellen will. Und nun mit Reverse-Retail mit BUDDY&SELLY und vite-envogue.de den Megatrend ‚Circular Fashion‘ zu treiben und ein ganzes Marktsegment gestalten zu können. Secondhand ist das neue Normal!“
… und gefällt mir gar nicht …
… Eitelkeiten und zu große Egos!“
Welche sind Ihre modischen No-Gos und welche die absoluten Must-haves?
„No-Go: Ich habe noch ein fürchterliches Samtsakko von JOOP! in Schlangen-Optik. 25 Jahre alt und bestens geeignet für Karneval. Must-haves: das Einstecktuch zum Sakko!“
Nassrasur oder Bart?
„Nassrasur im Alltag, Bart im Urlaub.“
Drei Dinge, auf die ich besonders stolz bin …
„… meine Familie und gute Freundschaften, unternehmerisch frei zu sein und dass wir mit Reverse-Retail zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten beitragen!“
Drei Dinge, die ich bereue …
„… jemals aus Meerbusch weggezogen zu sein! Ansonsten bin ich sehr fein mit meinen Entscheidungen.“
Sie können drei Dinge auf der Welt verändern. Wofür entscheiden Sie sich?
„In diesen Zeiten vermutlich für Weltfrieden, Weltfrieden, Weltfrieden! Aber die Menschheit lernt nicht aus ihrer Geschichte, das finde ich immer wieder dramatisch.“
Hiermit gehe ich schlafen …
„… mit einem Nachverarbeiten des abgelaufenen Tages. Download, würde man heute vermutlich sagen.“
Hiermit wache ich auf …
„… nach dem Gin Tonic auch mal mit Kopfschmerzen …“
Sie können einmal durch die Zeit reisen. Für welches Jahrhundert entscheiden Sie sich?
„Für das 22. Jahrhundert. Die Zukunft zu erleben und zu sehen, was die digitale Welt dann zu leisten imstande ist, wäre schon spannend. Aber auch zu sehen, wohin wir uns gesellschaftspolitisch, moralisch und ethisch entwickeln.“
Wenn ich nicht in der Modebranche gelandet wäre, wäre ich jetzt wahrscheinlich …
„… Architekt! Ich finde es unfassbar spannend, Kreativität ‚im wahren Leben‘ zu bauen und erlebbar zu machen.“
Der Soundtrack für Ihr Leben?
„Alte Freunde würden sagen: ‚Santa Maria‘ von Roland Kaiser. Ich würde sagen: ‚Don’t Worry, Be Happy‘ von Bobby McFerrin.“
Luxus ist für mich …
„… Familienzeit!“