Autor: Maximilian FuchsVintage Fashion ist auf dem Vormarsch. Laut einer Studie des Anbieters momox FASHION haben 84 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten aufgrund von Second-Hand Shopping weniger Neuware gekauft. Das Marktforschungsunternehmen REPORTS & MARKETS geht ebenfalls von einem enormen Wachstum aus, über alle Segmente hinweg. Vor allem durch den Online-Handel erlebt das Geschäft mit gebrauchter Mode ein neues Allzeithoch – so heißt es hier oftmals „Pre-Loved“ statt „bereits getragen“, was die Haltung zu Secondhand-Artikeln zeigt. Unternehmensberatungen sehen das globale Marktvolumen bei bis zu 34 Milliarden Euro.
Gebrauchte Mode ist bei Jung und Alt beliebt
In seiner diesjährigen Studie mit circa 7.000 Teilnehmenden hat der nach eigener Angabe europäische Marktführer momox FASHION sich das Kaufverhalten der verschiedenen Altersklassen angeschaut, von den Boomern bis zur Generation Z, und dabei herausgefunden, wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen. Generell lässt sich festhalten, dass die Beliebtheit von Second-Hand Fashion im Jahr 2022 weiter steigt, mit einem Zuwachs von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sagen 84 Prozent der Befragten, dass der Kauf von Secondhand-Artikeln den Kauf eines neuen Kleidungsstücks ersetzt habe. Weitere 71 Prozent geben an, dass sie weniger Geld für Kleidung ausgegeben haben, weil sie gebrauchte Artikel gekauft hätten. Dabei sagt knapp ein Drittel der Befragten (35 Prozent), dass sie insgesamt mehr Kleidung gekauft haben, weil Secondhand günstiger im Vergleich zu Neuware sei. Für lediglich 6 Prozent hat der Kauf von Secondhand den Kauf eines neuen Kleidungsstücks nicht ersetzt.
Gut für den Geldbeutel und die Umwelt
Neben der finanziellen Attraktivität ist auch der Nachhaltigkeitsaspekt ein wichtiger Grund für die Einkaufsentscheidung. Laut momox FASHION spart man pro Vintage-Jacke im Vergleich zu einer neuen Jacke etwa 10,3 Kilogramm CO2 ein. Der französische Anbieter für gebrauchte Luxusgüter, Vestiaire Collective, berichtet in seinem kürzlich mit PwC erstellten Nachhaltigkeitsreport, dass der Kauf von Secondhand-Mode „90 Prozent der Umweltkosten eines neuen Modeartikels einspart“. Die Daten zeigen, dass die „berechneten Kosten für die Umwelt pro Gebrauchtkauf auf Vestiaire Collective 0,39 Euro betragen“. Dies entspricht einem Zehntel der Umweltkosten eines Neukaufs. Auf die Emissionen bezogen heißt es in dem Bericht, dass jeder auf Vestiaire Collective gekaufte Artikel im Vergleich zu einem Neukauf satte 17 Kilogramm CO2 einspart, was einer Fahrleistung von 100 Kilometern mit einem durchschnittlichen Auto entspricht. Der Wiederverkauf von Mode wächst schnell und wird seinen Marktanteil laut dem Report zwischen 2022 und 2030 voraussichtlich von 9 Prozent auf 18 Prozent verdoppeln. Wenn dieses Wachstum anhält, „wird die Anzahl der wiederverkauften Artikel dem Planeten bis 2030 Umweltkosten in Höhe von 38 Milliarden Euro ersparen“, so das Resümee der Studie.