„Digitale Fashion Brand“
Die Otto-Tochter bonprix hat ihr Ziel eines zweistelligen Umsatzwachstums im Geschäftsjahr 2021/22 (28. Februar) erreicht. Das teilt das Unternehmen mit. Der Umsatz kletterte um 10 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro bei stabiler Rendite (EBIT-Marge). Deutschland als Kernmarkt schließt den Angaben zufolge mit einem zweistelligen Umsatzplus zum Vorjahr ab. Insgesamt stieg der Umsatz auf dem Heimatmarkt um rund 10 Prozent zum Vorjahr auf knapp 750 Millionen Euro. Über 5 Millionen aktive Kund*innen ordern in hierzulande bei bonprix. Gute Zuwächse hat es in vielen osteuropäischen und skandinavischen Länder gegeben. In den USA hat das Unternehmen mit einem Umsatzplus von 20 Prozent mit der Marke VENUS den Turnaround geschafft „Die Geschäftsentwicklung und das Umsatzplus sind für uns ein großer Erfolg. Uns ist es sehr gut gelungen, neue Marktchancen in den Ländern durch die beschleunigte Digitalisierung zu nutzen, in vielen Märkten Neukund*innen zu gewinnen und uns so als internationale digitale Fashion Brand weiterzuentwickeln“, sagt Dr. Kai Heck, für den Finanzbereich verantwortlicher Geschäftsführer bei bonprix.
In den Niederlanden kletterte der Umsatz ebenfalls um mehr als 10 Prozent. Weitere umsatzstarke Fokusländer wie Frankreich und Österreich lagen knapp über Vorjahr, Italien und die Schweiz konnten die Vorjahreswerte indes nicht erreichen. Die skandinavischen Länder Schweden, Norwegen und – neu seit 2021 – Finnland entwickelten sich hingegen positiv und erzielten Steigerungsraten im hohen ein- und mittleren zweistelligen Bereich. In Russland setzte sich die schwache Geschäftsentwicklung der Vorjahre fort. bonprix verzeichnete im Geschäftsjahr einen Umsatzverlust von mehr als 30 Prozent auf einen nur noch mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Mangels Perspektive zieht sich bonprix vom russischen Markt zurück. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entzögen dem Unternehmen die Grundlage für ein wirtschaftliches Geschäftsmodell in Russland, heißt es dazu. Anfang März hatte bonprix entschieden, den Onlinehandel in Russland nicht weiter zu betreiben. „Die Entscheidung, unser langjähriges E-Commerce-Geschäft in Russland zu beenden, ist uns nicht leichtgefallen, aber wir sehen für unser Unternehmen keine Perspektive mehr im Land. Mein Dank gilt den Kolleg*innen in Russland und Deutschland für ihren großen Einsatz in den zurückliegenden Jahren”, sagt Dr. Richard Gottwald, Vorsitzender der Geschäftsführung bei bonprix und verantwortlich für den internationalen Vertrieb. Das Unternehmen fokussiert sich nun darauf, für die betroffenen Mitarbeitenden sozialverträgliche Lösungen zu entwickeln und wo möglich interne Anschlussmöglichkeiten zu prüfen.
Einen zentralen strategischen Schwerpunkt habe bonprix auch im Geschäftsjahr 2021/22 darauf gelegt, sein Profil als digitale Fashion Brand weiter zu schärfen und die Kund*innenbindung über die digitalen Kanäle weiter voranzutreiben. „Das Geschäftsjahr ist herausfordernd, dennoch sehe ich uns für die weiterhin äußerst volatile Marktlage gut aufgestellt. Unser Ziel ist es, im anspruchsvollen Geschäftsjahr 2022/23 unsere strategischen Themen voranzutreiben und weiter ambitioniert und mit hoher Qualität in Richtung unserer Kund*innen zu arbeiten“, sagt Dr. Gottwald abschließend.