Tiefststand seit 1999
Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist in Deutschland 2021 erneut gesunken. Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 13.991 Unternehmen eine Insolvenz an. Damit verringerten sich die Firmenpleiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,8 Prozent. Durch den mittlerweile zwölften Rückgang in Serie sind die Firmeninsolvenzen 2021 auf einen neuen Tiefstand seit Einführung der aktuellen Insolvenzordnung im Jahr 1999 gesunken. Das teilt der Informationsdiesntleister CRIF mit, der die Anzahl und den Schaden der Firmeninsolvenzen 2021 in Deutschland ausgewertet hat. „Das Jahr 2021 stand hinsichtlich der Insolvenzen weiterhin unter dem Einfluss von Sonderregelungen“, sagt CRIF Deutschland Geschäftsführer Dr. Frank Schlein. Hintergrund: Die Anfang März 2020 bis Ende 2020 ausgesetzte Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen infolge der Corona-Pandemie galt bis Ende April 2021 für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch nicht erledigt war. Auch gab es Ausnahmen für Firmen, die im Sommer 2021 Schäden durch Starkregen oder Überflutungen erlitten hatten.
„Durch den Krieg in der Ukraine werden sich die geopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen insbesondere für Europa grundlegend ändern. Die Wirtschaft in Deutschland wird von erheblichen negativen Auswirkungen betroffen sein. Die Sanktionen gegen Russland haben zum Beispiel negative Folgen auf die Lieferketten und für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Daher gehen wir 2022 von steigenden Firmeninsolvenzzahlen aus. In welcher Größenordnung das Insolvenzgeschehen in Deutschland beeinflusst wird, können wir aufgrund der Dynamik derzeit noch nicht beurteilen“, schätzt Schlein.