„German Fashion Footprint“
Nach der im Januar 2021 herausgegebenen Studie „Status Deutscher Mode“ veröffentlicht der Fashion Council Germany nun seine zweite Studie. In „German Fashion Footprint“ geht es um die globalen Auswirkungen der deutschen Modeindustrie. Dabei wurde die Umweltbilanz der Branche anhand von fünf Hauptfaktoren untersucht: Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch, Luftverschmutzung, Wasserverbrauch und landwirtschaftlichem Flächenbedarf. Die Studie basiert auf Daten aus dem Jahr 2019, also vor dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie, die zu einem massiven Produktionsrückgang in vielen Sektoren der Weltwirtschaft geführt hatte. Laut dem Bericht lag die Treibhausbilanz der deutschen Modeindustrie im Jahr 2019 bei über 38 Millionen Tonnen (CO₂e). Dies entspricht den durchschnittlichen jährlichen Emissionen von 1,9 Millionen deutschen Haushalten oder 8,7 Millionen Fahrten um die Erde mit einem Familien-Pkw.
„Diese Studie für den Fashion Council Germany trägt dazu bei, die Tatsache zu verdeutlichen, dass der überwiegende Teil der Treibhausgasemissionen und Umweltauswirkungen der Modeindustrie außerhalb Deutschlands entsteht. Es ist ermutigend zu sehen, dass die deutsche Regierung einige Initiativen ins Leben gerufen hat, die darauf abzielen, eine nachhaltigere Mode zu unterstützen”, sagt Rob Harbron, Associate Director, Oxford Economics. Rahel Lemke, Projektmanagerin und Umweltexpertin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) betont, man müsse die Bemühungen verstärken und auf eine kreislauffähige und grünere Modeindustrie hinarbeiten, in der Unternehmen in die Pflicht genommen, Konsumentinnen und Konsumenten aufgeklärt und die Umweltauswirkungen für Menschen in den Textilproduktionsländern verringert würden.
Für Scott Lipinski, Geschäftsführer Fashion Council Germany hat die gemeinsame Studie „das Ziel Transparenz in die Umweltbilanz der deutschen Modeindustrie zu schaffen. Wir müssen an den Punkt kommen, an dem der Fußabdruck der deutschen Modeindustrie kontinuierlich gemessen wird, um eingeleitete Maßnahmen und Initiativen der Branche, Industrie und Politik besser ganzheitlich bewerten zu können. Nur in dem wir von einem solchen Instrument Gebrauch machen, werden wir zukünftig in der Lage sein, richtige Entscheidungen zu treffen und neue Ideen zu entwickeln. Es hat uns doch sehr überrascht, wie wenig Transparenz entlang der Wertschöpfungskette vorliegt. Das müssen wir gemeinsam ändern”.
Die Studie wurde wieder vom Institut Oxford Economics durchgeführt und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) begleitet . Beauftragt wurde sie vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Berliner Strategieberatung für Innovation und Nachhaltigkeit studio MM04 stand während des Entwicklungsprozesses der Studie dem Fashion Council Germany beratend zur Seite und ist mitverantwortlich für die Auswahl der im Bericht veröffentlichten Fallstudien.