OECD-Forum: Clean Cloth Campaign fordert Eingreifen

©Yevgenia Beloruset

Regulierungsbehörden

Die Clean Cloth Campaign nimmt das OECD-Forum zum Anlass für einen Aufruf an alle Marken faire Löhne zu zahlen. Auch sollten die Regulierungsbehörden ihrer Verantwortung bewusst werden und entsprechend eingreifen, teilt die Organisation mit. Man begrüße es, dass beim OECD-Forum 2022 zur Sorgfaltspflicht im Bekleidungs- und Schuhsektor die Aufmerksamkeit auf die Einkaufspraktiken in der offiziellen Agenda gerichtet werde. Das OECD-Forum sollte die Industrie und die Regulierungsbehörden dazu bewegen, längst überfällige Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer die Pandemie überleben können und dass die Einkaufspraktiken der Unternehmen den Raum für die künftige Achtung der Arbeitnehmerrechte schaffen.

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Trotz der branchenspezifischen Leitlinien der OECD in diesem Bereich habe die Covid-19-Krise deutlicher denn je gemacht, dass viele Modemarken, Einzelhändler und Online-Händler ihre Marktmacht nutzten, um ihren Lieferanten unfaire Geschäfte aufzuzwingen und dabei die gebotene Sorgfalt nicht einhielten. Ihre Missachtung der Grundsätze des verantwortungsvollen Geschäftsgebarens habe die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Textilarbeiter erheblich verschärft. „Es ist gut dokumentiert, dass Modemarken und Einzelhändler auf den Ausbruch der Covid-19-Pandemie reagierten, indem sie Bestellungen im Wert von Milliarden Euro stornierten und die Zahlung verzögerten und Rabatte forderten. Da Marken und Einzelhändler während der anhaltenden Pandemie neue Bestellungen bei Lieferanten aufgegeben haben, sind unverantwortliche Einkaufspraktiken wie fordernde Preisnachlässe und längere Zahlungsfristen weit verbreitet“, heißt es wörtlich.

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Preisstrategien, die die Rentabilität der Geschäfte von Zulieferern beeinträchtigen, haben spürbare negative Folgen, einschließlich der Ausbreitung von Gewerkschaftsfeindlichkeit und nicht gezahlten Löhnen. TextilarbeiterInnen, die eh schon unterhalb des Existenzminimums verdienten, hätten zwischen März 2020 und März 2021 gut 11,85 Milliarden USD an unbezahltem Einkommen und Abfindungen verloren und dies sei eine konservative Schätzung. „Wir haben ausgerechnet, dass Marken nur zehn Cent extra pro T-Shirt brauchen würden, um sicherzustellen, dass Textilarbeiter die Pandemie in Bezug auf ihr Einkommen überleben“, so die Organisation.