Autorin: Katja VadersWir starten ins dritte Pandemie-Jahr und wenn man sich die aktuellen, stark ansteigenden Inzidenzen anschaut, wundert es nicht, dass momentan die Netflix-Apokalypse-Satire „Don’t Look Up“ einer der meistdiskutierten Filme ist. Dabei treibt im Real Life kein Riesenkomet die Menschheit um, der kurz davorsteht, mit der Erde zu kollidieren. Es ist vielmehr mal wieder dieses winzige Virus, beziehungsweise dessen Mutation mit dem klangvollen Namen Omikron, das die Welt in Atem hält.
Wenn es jetzt exakt so abliefe wie im letzten Jahr, wären einige von uns sicherlich schon in ähnlich große Panik verfallen wie Leonardo DiCaprio oder Jennifer Lawrence in Adam McCays Katastrophenfilm. Stattdessen macht sich eher so etwas wie Fatalismus breit, für den einen oder anderen sogar ein sehr vorsichtiger und hoffentlich nicht allzu naiver Optimismus.
Denn einen radikalen Lockdown, wie wir ihn in den Jahren 2020 und 2021 erleben mussten, wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben. Und bei aller gerechtfertigten Kritik an der Politik: Es hat sich doch viel bewegt in den letzten 24 Monaten. Natürlich sind die Zahlen verdammt hoch und steigen in Deutschland gerade steil an. Im Gegensatz zum Vorjahr konnte sich allerdings jeder Erwachsene, der wollte, einen umfassenden Impfschutz zulegen. Und dieser, darf man dem Großteil der Wissenschaft Glauben schenken, wird die meisten von uns vor einem schweren COVID-19-Verlauf bewahren.
Hinzu kommt, dass die Virus-Mutante Omikron ersten Studien zufolge insgesamt mildere Krankheitsverläufe und demzufolge auch niedrigere Hospitalisierungsraten mit sich zu bringen scheint. Im Hinblick auf den nicht mehr allzu weit entfernten Frühling gibt all dies Anlass, zumindest ein wenig positiver gestimmt ins neue Jahr zu starten.
Natürlich ist es enttäuschend, dass die FRANKFURT FASHION WEEK auch in diesem Januar nicht wie geplant stattfinden wird. Pitti-Immagine-CEO Raffaello Napoleone hat jedoch an seinem Eröffnungstermin der Pitti Uomo festgehalten, auch wenn einige Aussteller und Besucher aufgrund der aktuellen pandemischen Lage und oft schwer zu bewältigenden Quarantäne-Maßnahmen den Aufenthalt in Florenz abgesagt haben.
Napoleones Entscheidung ist ein Lichtblick, der darauf hoffen lässt, dass sich die Saison besser entwickeln könnte als befürchtet. Zudem ist davon auszugehen, dass es auch in diesem Sommer wieder niedrige Inzidenzen geben wird. Und so sei an den Handel appelliert, diesen Silberstreif am Horizont bei der nächsten Order nicht aus den Augen zu verlieren und dementsprechend positiv gestimmt nach vorne zu blicken (und einzukaufen).
Und auch wenn es voraussichtlich zu Lieferschwierigkeiten oder Preissteigerungen kommen wird: Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie und so sind wir alle mit dafür verantwortlich, ob wir das Glas als halb leer oder vielleicht doch lieber als halb voll wahrnehmen möchten.
Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, dementsprechend ein bisschen vorsichtigen Optimismus zu wagen. Boostern, Kontaktbeschränkungen und Maske werden uns definitiv noch länger begleiten, aber irgendwann darf und muss es wieder aufwärtsgehen!
In diesem Sinne: Auf ein positiveres und vor allem erfolgreiches Jahr 2022!