Autorin: Silke LambersWie wird der nächste Winter? Funktionale Outerwear ist aus der Herrenmode nicht mehr wegzudenken. Lässige Homeoffice-Looks kommen jetzt auf die Straße. Die Liebe zur Natur spiegelt sich in Drucken und Looks. Wir haben uns angeschaut, was der nächste Modewinter verspricht, und die wichtigsten Trends zusammengefasst.
That Seventies Look
Nostalgische Retro-Looks sind weiterhin auf dem Vormarsch. Stilistische Zitate aus den 1960er- und 1970er-Jahren kommen in einer warmen, braunbasierten Farbpalette besonders gut zur Geltung. Plakative Drucke zwischen floral und sanft-geometrisch sind genauso wichtig für den Look wie strukturierte Stoffe, zum Beispiel Tweed oder Wildleder für kommerzielle oder Samt für festliche Trendlooks.
Smart Country
Entspannte Silhouetten und ein lässiges, rustikales Styling nehmen hier Blazern und Co den Ernst und die Schwere. Nach einer Zeit, in der Komfort in der Mode sich zu einem wichtigen Schlagwort entwickelt hat, werden legere Anzug- und Sakkovariationen immer wichtiger. Lockerere Schnitte sorgen für einen lässigen Look sowohl in klassischen als auch in technischen Materialien. Letztere kommen besonders bei Accessoires wie Schuhen oder Taschen besonders oft zum Einsatz.
Verdigris Green
Dieses moderne Grün kommt mit einem Hauch von Blau ganz frisch daher. Es funktioniert im Zusammenspiel mit natürlichen (Braun-)Tönen genauso gut wie mit technischen (Grau-)Nuancen. Diese Farbe begegnet uns sowohl im Casual-Bereich als gemütlicher Jogger, aber auch im Outdoor-Segment als hochfunktionelle Jacke. Immer dabei: ein wenig Retro-Charakter, der sich an die Activewear-Styles der 1980er-Jahre anlehnt. Alles in allem ist Verdigris Green eine vielseitige Farbe, die sich auch als Highlight einsetzen lässt.
Ice Blue
Eine tolle Akzentfarbe für Winterkollektionen ist dieser eisige Farbton, der auch warmen Looks Leichtigkeit verleiht und gleichzeitig der Jahreszeit treu bleibt. Kombiniert mit Marine oder Schwarz, setzt Ice Blue frische Highlights in Kollektionen, die oft zu dunkel wirken können, ohne zu „kontrastig“ zu sein. Andere perfekte Gegenspieler sind Winterweiß oder kühle Grautöne für eine winterlich-frostige Optik. Der Ton eignet sich besonders für technische Oberflächen mit einem leichten Glanz oder für Strick.
Unbleached White
Es kommt nicht von ungefähr, dass ungebleichte Weißtöne eine Kernfarbe in vielen Kollektionen sind. Mehr als nur ein Farbton, versinnbildlicht es auch Naturnähe und Umweltbewusstsein, also Werte, die über die kommenden Saisons weiter an Wichtigkeit zunehmen werden. Gleichzeitig ist Unbleached White aber auch ein vielseitiger Basiston, der sich nicht nur mit beinahe allen anderen Farben kombinieren lässt, sondern auch ein Trendton, der in Allover-Looks neue Style-Statements setzt.
Retro Orange
Orange ist (normalerweise) keine einfache Farbe. Anders dieser raffinierte Ton mit seiner starken Retro-Orientierung. Der zeigt, das Orange durchaus kommerziell sein kann, gerade wenn es in einer abgemilderten, oxidierten Qualität eingesetzt wird. Retro Orange lässt sich gut in eine Farbpalette auf einer Braun/Beige-Basis integrieren und setzt zu winterlichem Weiß warme Akzente.
True Red
Auffälliges Rot sorgt für reichlich Aufregung in den Sortimenten. Optimistisch und energiegeladen, wird es in Akzenten oder als Hingucker-Farbe bei großen Teilen wie Daunen- oder Outdoor-Jacken eingesetzt. Besondere Strahlkraft bekommt True Red auf technischen Oberflächen.
Soft Checks
Traditionelle Karos werden durch tonige Farbstellungen und in extragroßen Rapports aktualisiert. Sie gehören zu den Klassikern in der Menswear und verlieren auch im Herbst/Winter 2022/2023 nicht an Wichtigkeit. Erneuert werden sie auch durch wollige und gebrushte Oberflächen, beispielsweise als Flanell oder gebürstete Wolle. Für Heritage-Looks sind klassische Country-Farben die richtige Wahl, Farbtupfer in Eisblau oder Orange machen das Muster jünger.
New Camo
Bei anhaltendem Interesse für Natur und Outdoor-Leben ist klar, dass Camouflage sich als eines der beliebtesten Muster weiterentwickelt. Dabei sehen wir viele verschiedene Typen, von klassischen Tarnmustern in leuchtenden Farben über leicht verschwommene Interpretationen in Naturtönen bis zu aufgeblasenen kantigen Mustern in Pixel-Optik. Während Parka und Outdoor-Teile auch weiterhin ein Haupteinsatz von Camouflage sind, werden jetzt auch verstärkt Hemden in dem Muster umgesetzt.
Workwear Jackets
Elemente aus der Workwear verleihen Casualwear moderne Akzente, ganz besonders Westen, Jacken und Parkas. Damit der Look sleek und urban wirkt, werden die Details wie aufgesetzte Taschen, Patten oder Schlaufen clean und reduziert umgesetzt. Funktionsstoffe, ausrollbare Kapuzen und Druckknöpfe unterstreichen den Look. Diese funktionellen, legeren Jackentypen wirken sowohl in klassischen Versionen als auch in Varianten, die mit modernen, technischen Stoffen aktualisiert wurden.
Sleeveless Downs
Daunen sind der Dauerbrenner und immer noch eine der besten Optionen für die kältesten Tage des Winters, auch in veganen Materialien. Neben den klassischen Jacken setzten Daunenwesten jetzt modische Akzente. Die Formsprache reicht von dezenten Westen, die unter einem Mantel getragen werden können, bis zu übergroßen Silhouetten mit Statement-Charakter.
Denim Shirts
Jetzt werden Jeansjacken gegen schwere Hemden ausgetauscht, um den Denim-Komplett-Look für die Übergangsmonate zu aktualisieren. Dabei bleibt der Look clean in meist nur leicht gewaschenen Qualitäten. Auch die Details werden reduziert, oft reichen nur zwei aufgesetzte Taschen für die Denim-Shakets.
Shakets
Irgendwo auf der Skala zwischen Jacke und Hemd angesiedelt ist das Shaket (Shirt + Jacket). Diese leichten Jackenalternativen sind die idealen Begleiter in der Übergangszeit. Sie können im Herbst einfach über dem Hemd getragen werden, im Winter passen sie perfekt unter den Parka als zusätzlicher Wärmespender. Vielseitigkeit beweist das Shaket auch in der Materialauswahl: Vom flauschigen Baumwollflanell bis zu edlem Kaschmir lässt es sich in vielen Variationen umsetzen.