Absage von Brunello Cucinelli
„Eine Woche vor der Eröffnung von Pitti Uomo und Pitti Bimbo werden die Arbeiten in Fortezza da Basso unter Einhaltung strenger Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt“, sagt Raffaello Napoleone, CEO von Pitti Immagine. Rund 600 Menswearkollektionen werden gezeigt. Napoleone verweist auf Auflagen und Maßnahmen, die abermals nachgeschärft wurden und über die staatlichen Vorschriften hinausgehen. Viele Stände seien bereits fertig aufgebaut. Allerdings hätten einige Aussteller Schwierigkeiten, insbesondere solche, die unabhängig von ihrer Größe zwischen Corona-Infektionen, Quarantäne und Isolation gefangen seien. Das habe das Management mit einkalkuliert, unterm Strich blieben die Teilnehmerzahlen aber auf einem stabilen Niveau, auch was die Fachbesucher und Presseverteter anbelange.
Pitti Immagine habe seit Beginn der Pandemie entschieden, im Interesse des gesamten Modesystems nah an den Unternehmen und an den Einkäufern zu bleiben. Man habe transparente Vereinbarungen mit den Kunden getroffen. Das Management vertraue der Regierung und folge der Entscheidung, den Schutz der kollektiven Gesundheit mit dem unverzichtbaren Schutz der wirtschaftlichen Aktivitäten in Einklang zu bringen. „Beides ist notwendige Bedingung für das Überleben“, sagt Napoleone.
Unterdessen hat wegen der Zunahme der Infektionen Brunello Cucinelli seine Teilnahme an der Pitti Uomo kurzfristig abgesagt. Das aktuelle Infektionsgeschehen habe das Modehaus zu dieser schmerzhaften, aber unvermeidbaren Entscheidung gebracht, heißt es dazu. Dafür soll die Kollektion nur wenige Tage später vom 13. bis 15. Januar, im Mailänder Showroom vorgestellt werden. In den Showrooms in Mailand, New York und Shanghai werden Corona-Tests durchgeführt. Auch die Sonderveranstaltung der Pitti Uomo, die Ann Demeulemeester gewidmet ist, musste auf den Sommer verschoben werden. „Das Projekt, das wir zusammen mit Claudio Antonioli und Ann Demeulemeester selbst veranstalten, ist ein Festival für Mode, Musik, Unterhaltung und Geselligkeit, bei dem Menschen und ihre Interaktionen ein wesentlicher Bestandteil der Show sein sollten“, sagt Lapo Cianchi, Head of Communication & Special Events der Pitti Immagine. Unter den gegebenen Bedingungen sei es mit Blick auf die globalen Infektionszahlen und den damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen einfach nicht mehr möglich gewesen, den Geist des Projektes zu bewahren.