Business comes back

BURBERRY

©Burberry

Autor: Alexander Langhorst
Die in London beheimatete Burberry Group Plc bietet weltweit unter dem Namen Burberry hochpreisige Bekleidung für Damen, Herren und Kinder an. Ferner umfasst das Sortiment, das teilweise auch über eigene Boutiquen, den gehobenen Einzelhandel und Online-Kanäle vertrieben wird, auch Lederwaren, Schuhe, Accessoires, Uhren, Schmuck, Parfüm sowie Kosmetik. Das Unternehmen wird bereits seit dem Jahre 1920 an der Londoner Börse notiert und ist weltweit durch die Entwicklung des Trenchcoats für die britische Armee zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt geworden. Neben dem Einsatz beim Militär waren die Burberry-Trenchcoats auch Ausrüstungsbestandteil verschiedener Antarktisexpeditionen in dieser Zeit.

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Im Bereich des eigenen stationären Handels setzt man auf ein neues Shopkonzept, welches beginnend im aktuellen Geschäftsjahr auch im Folgejahr flächendeckend ausgerollt werden soll.  Alexander Langhorst ©GSC Research

Nach einer zwischenzeitlichen Aufsplittung in verschiedene Kollektionen in unterschiedlichen Preissegmenten ist Burberry seit dem Jahr 2016 wieder zu einer einheitlichen Hauptkollektion zurückgekehrt und hat die Untergliederung in drei verschiedene Marken beendet. Der Fokus liegt unverändert auf hoch- und höherpreisiger Kleidung und weiteren Artikeln aus den angrenzenden Bereichen, die weltweit vertrieben werden. Derzeit ist Burberry weltweit mit 410 Standorten vertreten, darunter fallen auch Outlets. Mit insgesamt knapp 200 ist die Präsenz auf dem weiterhin wachsenden asiatischen und pazifischen Markt besonders ausgeprägt, auf die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika entfallen rund 110 und auf Amerika 90 Standorte. Hinzu kommen noch weitere 42 Stores, die nicht selbst, sondern von Franchisenehmern betrieben werden.

Der Umsatzmix spiegelt die hohe Präsenz in Asien wider

Wie für alle Unternehmen der Branche haben sich im vergangenen Geschäftsjahr 2020/2021 (31. März) natürlich die Corona-Pandemie und die umfangreichen Lockdowns belastend ausgewirkt. Auch wenn Burberry bereits vor der Pandemie die eigenen Multichannel-Aktivitäten aktiv betrieben hat, konnten die Ausfälle aus stationären Umsätzen dadurch naturgemäß nur teilweise kompensiert werden. Auf die belastenden Effekte durch die Lockdown-Maßnahmen hat das Management entsprechend auch mit Strukturanpassungen auf der Kosten- und Personalseite reagiert. Zudem wurden die Vertriebsaktivitäten im Bereich E-Commerce weiter gestärkt. Dies erfolgt etwa durch eine Ausweitung der Aktivitäten oder auch Kooperationen mit reichweitenstarken Akteuren im Bereich der verschiedenen Social-Media-Plattformen. Auch im Bereich des eigenen stationären Handels setzt man auf ein neues Shopkonzept, welches beginnend im aktuellen Geschäftsjahr auch im Folgejahr flächendeckend ausgerollt werden soll. Durch das neue Konzept soll die Attraktivität des stationären Vertriebskanals noch weiter gesteigert und der Kundschaft ein noch besseres Kauferlebnis beschert werden. Bei den bislang umgestellten eigenen Standorten sind die Effekte aus der Maßnahme positiv zu bewerten.

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Im aktuell laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 (endet per 31. März 2022) haben sich die Erholung der Geschäfte und der weitgehende Wegfall flächendeckender Lockdowns, die noch im Vorjahreszeitraum weltweit verbreitet waren, deutlich bemerkbar gemacht. Im ersten Halbjahr (1. April 2021 bis 30. September 2021) kletterten die Umsatzerlöse bereinigt um Währungseffekte gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum deutlich um 45 Prozent von 878 Millionen GBP auf 1,275 Milliarden GBP. Bedingt durch negative Währungseffekte liegt der berichtete Wert mit 1,231 Milliarden GBP und einem Anstieg um 38 Prozent etwas niedriger. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war die Erholung der Retailumsätze, welche im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent zugelegt haben. Der Umsatzmix spiegelt die hohe Präsenz in Asien wider, so wurden 50 Prozent der Umsatzerlöse dort generiert, gefolgt von Amerika mit 27 Prozent und Europa mit 23 Prozent. Auf der Ergebnisseite konnte die Gross-Marge auf 69,6 Prozent nach 67,5 Prozent im Vorjahr verbessert werden. Das operative Halbjahresergebnis verbesserte sich deutlich auf 207 (88) Millionen GBP, unter dem Strich ergibt sich daraus ein Ergebnis je Burberry-Aktie von 0,35 (0,12) GBP. Für das Gesamtjahr 2021/2022 geht das Management von einer Fortsetzung der Erholung und weiteren Umsatz- und Ergebnisverbesserungen aus.