Autor: Maximilian FuchsDer zweite Winter mit COVID-19 treibt vielen Händlern die Sorgenfalten auf die Stirn. Während es im vergangenen Jahr Mitte Dezember den bundesweiten Lockdown gab, sind aktuell zwar die Ladentüren geöffnet – rein kommt aber nur, wer Geimpft- oder Genesenenstatus hat. Diese 2G-Regelung, als Konsequenz der Corona-Fallzahlen, ist für die meisten Menschen sinnvoll (laut einer aktuellen Forsa-Umfrage sind 69 Prozent für eine flächendeckende 2G-Regelung). In der Praxis jedoch bleibt die Belastung der Kontrolle am ohnehin krisengeplagten Handel hängen. Daneben bleibt die Sorge, dass die Käufer den Innenstädten fernbleiben und der Umsatz des Weihnachtsgeschäfts ins Internet abwandert.
Dramatische Verluste befürchtet
So wundert es nicht, dass der Handelsverband Deutschland (HDE) Alarm schlägt. Nach einer Erhebung unter 1.100 Händlern blicken mehr als 70 Prozent der Befragten mit negativen Erwartungen auf die restlichen Tage des Jahres. „Das Weihnachtsgeschäft ist in diesem Jahr für viele Händler eine Katastrophe. Was eigentlich der positive Höhepunkt des Jahres sein sollte, ist jetzt oft ein Loch ohne Boden“, so HDE-Geschäftsführer Stefan Genth. Die Studie zeigt, dass die Handelsunternehmen, die unter 2G-Zugangsbeschränkungen arbeiten, in der vergangenen Woche knapp ein Drittel ihrer Vorkrisenumsätze verloren haben. Wenn man weiß, dass die letzten beiden Monate des Jahres für die meisten Händler die umsatzstärkste und somit essenzielle Zeit ist, sind diese Einschränkungen dramatisch.
Vereinfachter Zugang gefordert
Mit Bändchen- oder Stempellösungen könnte in Kombination mit AHA-Regeln und Warn-App eine verhältnismäßig sichere Umgebung für das stationäre Einkaufen hergestellt werden. Denn eines hat sich in dem Jahr mit Corona gezeigt: Der Handel ist kein ausgeprägter Treiber der Pandemie. Deshalb müssen Städte und Kommunen, Länder und Bund eingreifen und schnell erleichtertere Lösungen schaffen, um das Sterben der Innenstädte nicht weiter zu beschleunigen.