Kleine Unternehmen verschwinden
Der Netto-Umsatz des „stationären Einzelhandels mit vorwiegend Bekleidung“ ist im Vor-Corona-Jahr 2019 nach zwei Jahren des Rückgangs wieder leicht auf 32,1 Milliarden Euro gestiegen. Das zeigen die Zahlen der neuesten Umsatzsteuerstatistik. Der bisherige Höchstwert von 33 Milliarden Euro aus dem Jahr 2016 wurde jedoch nicht erreicht, teilt der Kölner Handelsverband BTE mit. Gleichzeitig steigt die Marktkonzentration weiter. Hauptgrund für diese Entwicklung sei neben der Verdrängung durch Online-Vertriebsformen das Verschwinden vor allem kleinerer Betriebe vom Markt, unter anderem weil kein Nachfolger gefunden werden könne. Dieser Trend führe schon seit Jahren zu einer zunehmenden Markt-Konzentration innerhalb des stationären Bekleidungsfachhandels. Während der Marktanteil von Modegeschäften mit jährlichen Nettoumsätzen unter einer halben Million Euro noch 5,8 Prozent erreicht, liegt der Anteil der Großunternehmen mit Umsätzen über 100 Millionen Euro bei dem Rekordwert von 61,4 Prozent.
Gleichzeitig hält der zahlenmäßige Abschmelzungsprozess bei den kleinen Unternehmen an. Von 2010 bis 2019 sank die Unternehmenszahl in dieser Größenklasse um 37 Prozent auf 11.921. Dagegen stieg die Zahl der Großunternehmen (ab 100 Millionen Euro) von 2010 bis 2019 um mehr als 50 Prozent von 26 auf 40 Firmen. Und auch deren Nettoumsatz erhöhte sich im gleichen Zeitraum um über 50 Prozent. Stabil im Markt halten sich die größeren Mittelständler in den Größenklassen zwischen 5 und 100 Millionen Euro Nettoumsatz. Von 2010 bis 2019 stieg deren Zahl 396 auf 399. Deren Umsatz wuchs um rund 600 Millionen Euro beziehungsweise 10 Prozent. Darin enthalten seien aber wohl auch ausländische Filialisten zurechnen, die nicht zum klassischen Mittelstand zählten, schätzt der Verband.