Autor: Markus OessDas Stephanskirchener Label Marc O’Polo soll sich nach den Plänen des Managements stark internationalisieren. Dazu wurde das Design auf Modernität und Scandinavian Simplicity ausgerichtet. Größtes Wachstumspotenzial sieht CEO Maximilian Böck länderübergreifend für die Menswear und Marc O’Polo DENIM. Er hat dabei vor allem Russland, Rumänien, Polen und Tschechien wie auch die Niederlande sowie Frankreich im Blick.
FT: Herr Böck, wie sieht es aktuell in Europa aus, welche Länder entwickeln sich gut?
Maximilian Böck: „Allgemein ist europaweit die Nachfrage nach Mode wieder groß und wir sind bei Marc O’Polo mit unserer Entwicklung sehr zufrieden. Unsere Kollektionen und unser Anspruch an Nachhaltigkeit kommen bei den Kunden und unseren Partnern sehr gut an. So gelingt es uns auch, neue PoS zu erschließen. Vor allem Polen, Tschechien und Rumänien entwickeln sich besser als andere Märkte.“
Welche Produktsortimente oder Marken in der Menswear laufen gut?
„Besonders gut laufen aktuell Jersey-Produkte wie T-Shirts oder Sweater. Gerade bei den Männern entwickeln sich unsere Overshirts zum Renner.“
Welche Wachstumsperspektiven sehen Sie in diesen Ländern generell mit Blick auf Menswear?
„Gute Wachstumsperspektiven sehen wir in Russland und erschließen derzeit diesen Markt mit eigenem Retail und wollen dort auch im Wholesale-Geschäft wachsen. In Rumänien, Polen und Tschechien gilt es, unser Engagement weiter zu festigen und auszubauen. Auch in den Niederlanden und Frankreich haben wir uns große Ziele gesetzt und prüfen weitere Möglichkeiten. Größtes Wachstumspotenzial sehen wir länderübergreifend für unsere Menswear und Marc O’Polo DENIM.“
Sie richten jetzt die Strategie der Menswear neu aus, nennen die Bausteine Produkt, Preis, Marketing und Distribution. Was macht Marc O’Polo in der Menswear zu einer internationalen, globalen Marke?
„Wir haben unser Design zunehmend auf Internationalität ausgerichtet und dabei Modernität und die Scandinavian Simplicity deutlich erhöht. Das spiegelt sich auch in unserem neuen Store Concept THE SCANDINAVIAN STUDIO wider, das wir sowohl für Retail als auch Shop in the Shop entwickelt haben. Hinzu kommt das Thema Nachhaltigkeit, das seit jeher fest in unserer DNA verankert ist und das wir in den letzten Jahren sehr stark forciert haben.“
„Wir haben die Marke Marc O’Polo global ausgerichtet und legen Wert darauf, dass die Kernaussage unserer Marken in allen Ländern immer die gleiche ist.“
Wie ist der Baustein Preis dabei zu verstehen, wird der Preisaufbau neu aufgesetzt?
„Wir werden in den oberen Preislagen ausbauen. Es geht hierbei nur um ein paar Prozentpunkte. Aber das Potenzial wollen wir nutzen und unsere Premium-Positionierung weiter ausbauen. Speziell in der Menswear prüfen wir gerade die Einstiegspreislagen zur konsequenten Differenzierung zwischen Marc O’Polo Casual und Marc O’Polo DENIM.„Wir werden in den oberen Preislagen ausbauen. Es geht hierbei nur um ein paar Prozentpunkte. Aber das Potenzial wollen wir nutzen und unsere Premium-Positionierung weiter ausbauen.“
Sie haben sich gerade auch international mit Moritz Wehner und Massimo Francese neu aufgestellt. Was versprechen Sie sich davon?
„Wir wollen unsere internationale Präsenz stärken und ausbauen. Daher organisieren wir den internationalen Vertrieb neu und teilen diesen in die zwei Bereiche Sales West und Sales East. So werden wir schneller und effizienter und können zugleich individueller auf die Spezifikationen der jeweiligen Länder eingehen. Die langjährigen Marc O’Polo Manager Moritz Wehner und Massimo Francese unterstützen uns hervorragend mit ihrer Strategie- und Sales-Expertise.“
Inzwischen holt das stationäre Geschäft auf. Aber es sollen die Verbraucher auf allen Touchpoints angesprochen werden. Welche von diesen Touchpoints stehen in den kommenden Jahren im Fokus?
„Für uns sind alle Kanäle gleichermaßen wichtig. Mit unserer Omnichannel-Strategie wollen wir unseren Kunden überall zu jeder Zeit ein barrierefreies Einkaufserlebnis bieten. Gerade in den letzten Jahren haben wir in unserem Online-Shop und auf weiteren digitalen Touchpoints wie Social Media das Markenerlebnis in den Fokus gestellt, um auch hier den Kunden unsere Kollektionen mit ähnlichem Feeling wie in einem Store zu präsentieren.“
Wie definieren Sie das Verhältnis von globaler Marke, regionalen oder sogar lokalen Märkten und was bedeutet das dann für die Marken der Gruppe?
„Wir haben die Marke Marc O’Polo global ausgerichtet und legen Wert darauf, dass die Kernaussage unserer Marken in allen Ländern immer die gleiche ist.“
Die Corona-Lage hat sich entspannt, aber die Zahlen weisen wieder nach oben. Wie groß ist die Sorge, dass die Delta-Variante die Aussichten auf eine Erholung verhagelt?
„Wir haben unser letztes Geschäftsjahr Ende Mai trotz Pandemie gut abgeschlossen und wir haben alle unsere Erfahrungen damit gemacht. Wir blicken bei Marc O’Polo positiv nach vorne und sind zuversichtlich, dass wir das eben angelaufene Geschäftsjahr gut meistern werden. Alle Anzeichen sprechen dafür.“
Abgerechnet wird zum Schluss. Werden wir Ende des Jahres über den erfolgreichen Restart der Menswear nach Corona oder von den Folgen der vierten Welle lesen?
„Natürlich vom Erfolg der Marc O’Polo Menswear und über all die Dinge, die im neuen Jahr in unserem Leben und in der Gesellschaft wieder möglich sein werden.“