Moderne Sklaverei: Textilindustrie ist nicht allein

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Branchenübergreifendes Engagement gefordert

Die Modebranche ist beim Thema moderne Sklaverei nicht allein, stellt das Daten- und Analyseunternehmen GlobalData in einer Mitteilung fest. „Die Bekleidungsindustrie ist bei weitem nicht die einzige Branche, die mit moderner Sklaverei und Zwangsarbeit zu tun hat. Es ist ein dringendes Problem für Lieferketten über mehrere Industrien hinweg und muss auf branchenübergreifender und globaler Ebene angegangen werden“, fordert Laura Husband, Korrespondentin für Bekleidungsindustrie von GlobalData. Untersuchungen von Universitäten in Liverpool und Nottingham hätten gezeigt, dass es keinen Unterschied im Außmaß moderner Sklaverei in den Lieferketten des Bekleidungssektors im Vergleich zu anderen Sektoren gebe. Die Autoren der Studie stellten fest, dass Berufsbezeichnung und Dienstalter wichtiger seien als der Sektor, um die Bedeutung zu bestimmen, die der modernen Sklaverei gegenüber den Kosten der Lieferkette und betrieblichen Fragen eingeräumt werde.

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Dies werde auch durch eine kürzlich durchgeführte US-Anhörung des House Ways and Means Trade Subcommittee bestätigt, die zu dem Schluss kam, dass die aktuellen Bemühungen zur Beseitigung von Zwangsarbeit in globalen Lieferketten zu kurz kommen, heißt es weiter. So hätten die USA alle aus Xinjiang importierten Waren, einschließlich Kleidung, aufgrund des Verdachtes von Zwangsarbeit verboten, doch hebe das US-Arbeitsministeriums Verstöße gegen Zwangsarbeit in mehr als 75 Ländern und mehr als 150 verschiedene Alltagsprodukte hervor – nicht nur Kleidung. „Die branchen- und länderübergreifende Zusammenarbeit würde der Bekleidungs-, Fertigungs- und anderen Sektoren helfen, sich den Problemen der modernen Sklaverei auf allen Ebenen der Lieferkette zu stellen. Wenn alle, Arbeitnehmer und Unternehmen in sämtlichen Industrien zustimmen würden, über den Gewinn und die Liefergeschwindigkeit hinaus die gleichen Standards zu befolgen, könnten die Auswirkungen enorm sein“, schätzt Husband.