BDSE fordert Öffnung
Jeden Monat, in dem der stationäre Schuhhandel geschlossen bleiben müsse, gehe ihm rund 700 Millionen Euro Umsatz verloren, warnt Brigitte Wischnewski, Präsidentin des BDSE Handelsverband Schuhe, Köln, in einer Mitteilung. Nach den Verkaufssaisons Frühjahr/Sommer 2020 und Herbst/ Winter 2020/21 sei dies nun die dritte Saison in Folge, in der die Unternehmen auf einem großen Teil ihrer eingekauften Ware sitzen blieben und hohe Verluste einfahren würden. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hebe der stationäre Schuhfachhandel pandemiebedingt und im Vergleich zur Vorcorona-Zeit schätzungsweise 1,5 Milliarden Umsatz einbüßen müssen, sagt Wischnewski. Die staatlichen Hilfen reichen, zahlreiche Schuhhäuser würden sogar leer ausgehen. Folglich würden viele Schuhhäuser den langanhaltenden Lockdown kaum überleben können.
„Nach einer aktuellen Handelsbefragung des HDE gehen 58 Prozent der Schuhfachhändler davon aus, dass sie ohne weitere staatliche Hilfen ihr Geschäft noch in diesem Jahr aufgeben müssen! Bei gut 3.000 Unternehmen mit rund 10.000 Stores sind empfindliche Lücken in unseren Innenstädten zu befürchten, zumal die wirtschaftliche Situation im Bekleidungshandel ähnlich dramatisch ist“, sagt die Verbandspräsidentin. Außerdem würden sich die Marktanteile zugunsten der digitalen Anbieter verschieben und das in einem insgesamt rückläufigen Markt. Nach vorläufigen BDSE-Berechnungen schrumpfte das Marktvolumen bei Schuhen in 2020 um 13,5 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. In dieser Zeit verlor der stationären Schuhhandel rund 23 Prozent seiner Umsätze. Die Schuhbranche hoffe auf eine Nachbesserung der Corona-Hilfen. Der Verband fordert mit dem Rückenwind eines Urteils der Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes vom 31. März dieses Jahres die Öffnung aller Schuhfachgeschäfte gegenüber Bund und Ländern.