Autorin: Angela Cavalca Auch die italienische Textil- und Bekleidungsbranche ist von der Corona-Pandemie stark betroffen. Neue Initiativen sollen umgehend ins Leben gerufen werden, dabei haben Investitionen in Arbeitsplätze und die Fachausbildung junger Menschen besonders hohe Priorität.
Wie das Studienzentrum des italienischen Industrieverbands Confindustria Moda vor Kurzem durch eine Analyse hervorhob, ist ohne strukturelle Eingriffe innerhalb der nächsten drei Jahre mit der Schließung von circa 6.500 Unternehmen (15 Prozent) und dem Verlust von etwa 70.000 Arbeitsplätzen (17,8 Prozent) zu rechnen. Carlo Mascellani, Direktor für Arbeitsbeziehungen und Ausbildung beim Verband Confindustria Moda, erklärt, dass 2020 bei Neueinstellungen ein allgemeiner Stillstand herrschte. Trotz der Schwierigkeiten könnten aber die Jungen, die ihre Ausbildung abschließen, eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Mit der Wiederaufnahme der Aktivitäten werde der Bedarf an neuen Persönlichkeiten und Experten hoch sein.
In diesem Zusammenhang sollen Einschreibungen an Fachhochschulen, die in den letzten Jahren rückläufig waren, in den kommenden fünf Jahren durch Initiativen und Orientierungsangebote forciert werden, um auf die neuen Marktanforderungen zu reagieren. „Man möchte die Fachhochschulen (ITS), die jetzt Probleme haben, auf nationaler und lokaler Ebene stärken. Sie liefern sehr gute Ergebnisse, sind besonders erfolgreich in der Qualifizierung und am Ende der Kurse finden die Schüler zum größten Teil einen Job“, erklärt Mascellani.
Es gibt bereits Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, die durch die Kooperation von Schulen und Industrie gut laufen. Unternehmen wie MaxMara durch die Giulia-Maramotti-Stiftung oder CALZEDONIA arbeiten eng mit lokalen Fachhochschulen zusammen und bieten praktische Ausbildung, wovon die gesamte Sparte profitiert. Im hochwertigen Modebereich werden auch andere wichtige Initiativen ergriffen, wie zum Beispiel im Lederwarensektor mit der Eröffnung neuer Fabriken in der Toskana.
Diese Zusammenarbeit zwischen privaten und staatlichen Strukturen schließt jedoch die Notwendigkeit neuer Investitionen nicht aus. Wie erst kürzlich vom Textil- und Modeverband SMI von der Regierung gefordert, soll umgehend eine solide und wirksame Investitionspolitik umgesetzt werden, um die gesamte Branche wieder zu beleben.