Lieferkettengesetz
Der Bochumer Software-Anbieter Setlog bietet ein Drei-Phasen-Modell an, das Unternehmen bei der Umsetzung des Lieferkettengesetz unterstützen soll, teilt das Unternehmen mit. Damit könnten Firmen Transparenz in ihre Supply Chain bringen. Das Modell basiere dabei auf der Nutzung des cloudbasierten IT-Tools „OSCA VCM (Vendor & Compliance Management)“, das zahlreiche Konsumgüteranbieter im Einsatz hätten. Setlog-Vorstand Ralf Düster bezeichnet die Kritik, die die ab 2023 geplanten Vorschriften als unwirksam, zu teuer und bürokratisch bezeichnet, als unberechtigt. „Das Gesetz ist überfällig angesichts der Tatsache, dass derzeit gerade mal ein Fünftel der deutschen Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern ihrer Sorgfaltspflicht in puncto Einhaltung der Menschenrechte nachkommt. Ich kann gut verstehen, wenn Kritiker eine EU-weit harmonisierte Lösung fordern, damit der Wettbewerb nicht verzerrt wird. Es leuchtet mir auch ein, dass nicht mit einer einfachen E-Mail und ohne schwerwiegende Beweise ein Verfahren gegen eine Firma in Gang gesetzt werden kann. Aber das Argument, dass die geplanten Regelungen zur Kontrolle der Lieferanten im ersten Kettenglied technisch nicht machbar und zu bürokratisch sind, haben unsere Kunden schon vor Jahren widerlegt. Wenn die Supply Chain-Partner über eine gemeinsame Software kommunizieren, bringen sie Transparenz in die Kette“, wirbt Düster für sein Modell.
In dem Tool könnten Unternehmen aller Branchen ihre kundenspezifischen Anforderungen entlang ihrer Lieferketten hinterlegen. Sie könnten spezielle Vorgaben für die Prüfung von Zulieferern erstellen, eigene Prozesse definieren, einen individuellen Verhaltenscodex aufstellen sowie klar definierte Korrekturmaßnahmen der Lieferanten einfordern und verfolgen. Firmen könnten auch festlegen, dass Supply Chain-Partner individuelle Fragebögen beantworten müssen und unangekündigte Prüfungen stattfinden. Der Bundesregierung hatte sich vor wenigen Tagen auf ein Lieferkettengesetz geeinigt. Laut Regierungsangaben laufen rund 80 Prozent des weltweiten Handels über die Supply Chain-Netzwerke transnationaler Unternehmen. Bei vielen fehle aber eine staatliche Kontrolle des Gesundheits- und Arbeitsschutzes. Nach einer Auswertung der Bundesregierung im vergangenen Jahr kommen nur ein Fünftel aller in Deutschland sitzenden Unternehmen mit mehr als 500 Angestellten ihrer Sorgfaltspflicht in puncto Einhaltung der Menschenrechte nach, wie sie die Vereinten Nationen in ihren Leitprinzipien formuliert haben.