Handelsverbände fordern weitere Hilfen

Rolf Pangels ©BTE

6 Milliarden Euro Umsatzverlust befürchtet

Der Lockdown sei für den stationären Modehandel ein Fiasko, denn die Schließung der Boutiquen, Schuh- und Lederwarengeschäfte sowie Mode- und Warenhäuser wird neben erheblichen Umsatzausfällen auch das Warenproblem der Branche nochmals deutlich verschärfen, warnen die Handelsverbände Textil (BTE), Schuhe (BDSE) und Lederwaren (BLE) in einer gemeinsamen Stellungnahme. Nach den Berechnungen der Verbände dürfte der ohnehin gebeutelte, stationäre Fashionhandel nochmals rund 6 Milliarden Euro Umsatz verlieren. Wenn die Läden wie beschlossen bis 10. Januar 2021 schließen, werde sich ein riesiger Berg von 300 Millionen Teilen unverkaufter Modeartikel auftürmen und das obwohl bereits jetzt die Läger der Modehändler mit unverkäuflicher Frühjahrsware noch gut gefüllt seien.

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„Für viele Unternehmen unserer Branche wird dies ein Schicksalsschlag sein, von dem sie sich nur schwerlich oder sogar überhaupt nicht mehr erholen werden können“, sagt BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels. „Die Politik kann und darf daher nicht weiter die Augen vor diesen existentiellen Problemen des Modehandels verschließen und muss die Branche mit direkten und angemessenen Hilfen fördern. Neben finanziellen Sofort- und Überbrückungshilfen brauchen wir auch eine gesonderte Unterstützung für die Warenüberhänge“, fordert Pangels. Der Modehandel dürfe bei den Unterstützungs- und Förderhilfen nicht schlechter gestellt werden als andere Branchen, wie zum Beispiel die Gastronomie und Hotellerie. „Wenn Gelder erst mit zeitlichen Verzögerungen von Monaten fließen, dann wird es für viele Modehändler zu spät sein“, warnt Pangels.