Lockdown light verursacht neuerlichen Umsatzeinbruch

Steffen Jost ©BTE

Kleines Lob für Zalando

Der stationäre Fashionhandel leide immer noch handelsweit am stärksten unter der Corona-Pandemie, warnt der Kölner Handelsverband BTE. Schon Mitte Oktober seien mit dem Anstieg der Infizierten-Zahlen und den damit verbundenen Warnungen der Politik die Kundenfrequenzen und Umsätze in den Mode- und Schuhgeschäften massiv eingebrochen. Der Shutdown der Gastronomie und der Freizeitbranche habe die Kundenfrequenzen noch einmal nach unten gedrückt. „Nach ersten BTE-Berechnungen liegen die Umsätze in der ersten November-Woche branchenweit rund 40 Prozent unter Vorjahr, in etlichen Fällen kamen Modehändler nicht mal auf die Hälfte ihrer üblichen Umsätze“, sagt BTE-Präsident Steffen Jost. „Aktuell machen die meisten Geschäfte jeden Tag Verlust, weil die Umsätze nicht mal die anfallenden Kosten decken.“

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Betriebswirtschaftlich sei das Jahr für die allermeisten Textil- und Schuhgeschäfte ohnehin nicht mehr zu retten, die Händler rutschten tief in die roten Zahlen. „Im Gegensatz zu Großunternehmen können sich die meisten Mittelständler auch nicht über eine Insolvenz entschulden, da sie in der Regel persönlich haften“, wettert Jost und verweist darauf, dass die Krise schon jetzt die Reserven der Hänlder aufgezehrt hätten. Der Handel brauche dringend massive Hilfen, fordert Jost und verweist darauf, dass auch der Onlinehandel kein Allheilmittel sei. Denn ein Verkauf über Online-Plattformen wie Amazon oder Zalando koste den Händler rund 20 Prozent vom Umsatz. „Da die durchschnittliche Umsatzrendite im mittelständischen Modehandel bei rund drei Prozent vom Umsatz liegt, ist dies für stationäre Multilabel-Händler keine wirkliche Option. Wir können bei insgesamt sinkenden Umsätzen nicht gleichzeitig die Kosten für den Betrieb eines stationären Geschäftes und die eines Online-Händlers stemmen“, sagt Jost. Der stationäre Handel müsse bei den Mieten und den Plattform-Gebühren deutlich entlastet werden. „Die aktuelle Ankündigung von Zalando, zumindest bis zum ersten Quartal im Händler-Programm auf die Partner-Provision zu verzichten, ist da ein richtiger Schritt“, sagt der BTE-Präsident.