Autor: Thomas Henkelmann
Seit Urzeiten stellt sich die Frage: Wer ist besser in puncto Tailoring, die Briten oder die Italiener? Ein Problem, das vermutlich nie geklärt werden kann. Gleiche Rivalität gilt im Übrigen auch für den Bereich Made to Measure, auch hier klaffen die Meinungen weit auseinander. Wer aktuell die Nase vorn hat, entscheiden ganz allein Sie!
Ermenegildo Zegna
Wie bei anderen Anbietern auch, startet der Weg zum perfekten Anzug mit einem Treffen zwischen Klient und Schneider. Während dieses Meetings werden Stoffmuster, Material, Silhouette, Stil sowie das Finish besprochen und festgelegt. Der Slogan bei Zegna ist ganz einfach: „Made to measure is not a loose fit, it’s not a tight fit, it’s yours!“ Diesen personalisierten Service bietet die Marke selbstverständlich nicht nur für Anzüge, sondern auch für Hemden, Hosen, Strick, Outerwear und sogar noch für eine Bandbreite von Accessoires. Wem der Besuch im Store zu kompliziert erscheint, kann das Prozedere auch online von zu Hause durchführen. Zegna schickt in dem Fall kostenfrei Materialproben zur Ansicht. Bereits seit 1910 existiert die Firma im norditalienischen Trivero, welche zunächst als reine Textilweberei begann. Heute handelt es sich um eines der international bekanntesten Familienunternehmen dieses Segments, dessen vierte Generation bereits in verantwortlichen Positionen tätig ist. Allen ist es besonders wichtig, dafür zu sorgen, dass sich Qualität und Innovation immer auf Top-Niveau befinden. Die Menswear gibt es übrigens schon seit Ende der 1970er-Jahre. Angelo und Aldo Zegna, beide aus der zweiten Generation, entwickelten seinerzeit eine anspruchsvolle Mode für Männer, die erstmals 1980 in der eigenen Boutique in Paris verkauft wurde, später kamen diverse Stores auf der ganzen Welt hinzu. In Europa gelten unter anderem London und Mailand als ideale Anlaufpunkte. www.zegna.com
dunhill
dunhill ist den meisten wahrscheinlich ein Begriff, denn er wird in erster Linie mit Tabak, Pfeifen, Zigarettenetuis und dergleichen in Verbindung gebracht, mit denen der Firmengründer Anfang des 20. Jahrhunderts auch tatsächlich einen florierenden Handel betrieb. Der Entrepreneur war stets abenteuerlustig und liebte wie kein anderer die Geschwindigkeit – ein absoluter Fan des Motorsports. Den väterlichen Betrieb für Pferdesättel und Zaumzeuge transformierte er kurzerhand in eine Produktionsstätte für Motorsport-Zubehör. Das Geschäft mit der Menswear kam erst sehr viel später hinzu, sprich in den 1970ern. Neben den regulären Kollektionen (nur Männermode) bietet dunhill Maßgeschneidertes und Made to Measure. Der Stil des Hauses ist seit den Anfängen betont maskulin und dank exzellenter Schnittführung kann die Optik eines durchschnittlich gebauten Zeitgenossen garantiert verbessert werden. Verantwortlich zeichnet hier der Designer Mark Weston (ehemals BURBERRY), der Saison für Saison den Look verfeinert. Fun Fact: Während sich die Maßschneiderei im obersten Stockwerk des Headquarters in London befindet, wurde die Realisation des Made-to-Measure-Segments an eine Firma in Italien ausgelagert, die dort für das Brand auf hohem Niveau arbeitet. Bekannt wurde dunhill in der Vergangenheit außerdem durch sehr exklusive Leder-Accessoires, die ausschließlich in eigener Werkstatt in Handarbeit gefertigt werden. Solche Akten- oder Reisetaschen sind echte Statussymbole – und das nicht nur in Großbritannien. www.dunhill.com
GUCCI
Bespoke Tailoring oder Made to Measure können viele, aber nicht jeder schafft es, den modischen Kreationen noch das gewisse Etwas einzuhauchen. GUCCI hat gegenwärtig diesbezüglich sicherlich eine Vorrangstellung. In diesem Punkt sind sich die Experten ausnahmsweise mal einig, denn es gibt kein Fashion Brand mit höherem Kultfaktor. Die Marke ist der Favorit des Jetsets, fehlt deshalb auf keinem roten Teppich und steht ganz eindeutig für Glamour, Raffinesse, Detailverliebtheit, Eleganz und Sexappeal. Italian Style at its best! Alessandro Michele, dem Kreativdirektor des Hauses, ist es scheinbar spielerisch gelungen, einem seiner erfolgreichen Vorgänger den Rang abzulaufen. Zwar wurden GUCCI-Produkte schon unter Tom Fords Leitung zum Objekt der Begierde, doch der Hype, der sich momentan weltweit um das Label abspielt, sprengt alles Dagewesene. Einen Anzug insbesondere bei diesem Luxusanbieter in Auftrag zu geben, ist ohne Zweifel aktuell die beste Wahl, denn er ist nicht nur eine Investition für die Zukunft, er verkörpert vor allem aber den Zeitgeist wie kein anderer. Hergestellt aus feinsten italienischen Stoffen mittels modernster Herstellungsmethoden gepaart mit handwerklichem Können – da kann nur etwas Wunderbares daraus entstehen. www.gucci.com
RALPH LAUREN Purple Label
Die unvergleichliche Eleganz der Hamptons gepaart mit dem Glamour Hollywoods – genau das verkörpert RALPH LAUREN. Bereits 1967 wurde diese Luxusmarke in New York City gegründet, deren charismatischer Stil blitzschnell und flächendeckend in den USA an Popularität gewann. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass kurze Zeit später der internationale Siegeszug folgte. 1981 wurde der erste Flagship Store außerhalb Amerikas installiert. Auf der berühmten New Bond Street in London entstand ein besonders edler und einzigartiger Shopping-Tempel, in dem das breit gefächerte Sortiment einen würdigen Rahmen fand. Dank des großen Erfolgs wurde etwas später sogar ein weiterer Store auf der Regent Street eröffnet. Und auch auf dem Kontinent, nämlich auf dem Boulevard Saint-Germain in Paris, kann auf mehreren Etagen geshoppt werden. Das Purple Label wurde im Jahre 1995 erstmals vorgestellt und gilt in Insiderkreisen als Verkörperung der zeitlosen Eleganz und des amerikanischen Traums. Die Linie wurde aufgrund der erstklassigen Verarbeitung und Materialwahl im obersten Preissegment angesiedelt. Alle Anzüge gibt es sowohl als Ready-to-Wear-Version oder eben auf Wunsch als Made to Measure. www.ralphlauren.com