Schneller und näher am Bedarf
Die Maßnahmen zur Bewältigung der Coronakrise, also Verlängerung der laufende FS-Saison, umfangreichere Reduzierungen erst ab Ende Juli und spätere Anlieferung der Herbstware sein nicht nur in diesem Jahr alternativlos. „Die Textil-, Schuh- und in den modischen Sortimenten auch die Lederwarenbranche müssen vielmehr diese Gelegenheit unbedingt nutzen, um die Saisontaktung auch für die Zukunft bedarfs- und nachfrageorientierter zu gestalten. Für den gesamten mittelständischen Outfithandel und seine Lieferanten ist das die einzige Chance, künftig im Wettbewerb mit den hocheffizienten vertikalen Modeanbietern zu bestehen“, schreiben BTE, BDSE und BLE in einer gemeinsamen Mitteilung.
Die deutlich stärkere Bedarfsorientierung des Warenangebots sei für die Textil-, Schuh- und Order betriebswirtschaftlich absolut notwendig und habe sich in der Praxis bereits bewährt. Die Mehrzahl der Kunden kaufe mittlerweile näher am Bedarf, was sich durch die Corona-Folgen noch verstärken dürfte. Die Corona-bedingte Saisonverschiebung müsse in den nächsten Jahren zur neuen Normalität werden, so die Verbände. Weiter heißt es: „Einher gehen muss dies mit einer Veränderung bei der Order. Zumindest für das marktstarke mittleren Genre reicht es dann, die Orderbudgets für FS 2021 ab Anfang August zu bearbeiten und im Laufe der ersten beiden Augustwochen festzulegen. Denn erst zu diesem Zeitpunkt ist eine realistische Einschätzung des Saisonverlaufs FS 2020 sowie ein Ausblick auf das restliche Jahr möglich, mit der sich letztendlich erst das Jahr 2021 fundiert planen lässt. Daraus folgend ist eine Kollektions-Sichtung und Ordervergabe für FS 2021 nicht vor Mitte August beginnend durchführbar. Für die Order HW 2021 macht eine Überarbeitung der HW-Budgets dann erst Anfang Februar Sinn. Der Sichtungs- und Orderzeitraum HW 2021 darf daher im konsumigen Markt nicht vor dem 15. Februar beginnen.“ Zudem müsse die gesamte Branche unbedingt an Schnelligkeit zulegen. Ein Zeitraum von sechs Monaten zwischen Ordervergabe und Auslieferung seien im Vergleich zu schnellen vertikalen Anbietern absolut nicht konkurrenzfähig!