Umstellung auf Produktion von Mund-Nase-Masken
Die ETERNA Mode Holding GmbH, Passau meldet für das Geschäftsjahr 2019 ein Umsatzplus von 0,8 Prozent auf 106 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland legt der Umsatz mit einem Plus von 1,3 Prozent überproportional zu, teilt das Unternehmen mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt mit 13,1 Millionen Euro rund 5,4 Prozent über Vorjahr auf. Die überproportionale Ergebnisverbesserung resultiere erneut aus dem deutlichen profitablen Wachstum der eigenkontrollierten Flächen sowie höheren erzielten Verkaufspreisen. Auch wirkten sich das verbesserte Warenmanagement, niedrigere Abschriften und der höhere Umsatzbeitrag der Premiumlinie positiv auf das Ergebnis aus.
„ETERNA konnte sechs Jahre in Folge den Umsatz und das operative Ergebnis steigern. Dies zeigt, dass wir bei den wichtigen strategischen Themen kontinuierlich Fortschritte erzielen“, sagt Henning Gerbaulet, geschäftsführender Gesellschafter der ETERNA Mode Holding GmbH. Der Konzernverlust verringerte sich um 0,7 Millionen Euro auf 1,6 Millionen Euro. Dahinter verbirgt sich immer noch die planmäßige, aber nicht liquiditätswirksame Abschreibung auf den Firmenwert in Höhe von 6,4 Millionen Euro. Bis Mitte 2021 wird der Firmenwert abgeschrieben sein. Bereinigt um diesen Wert ist das Konzernergebnis mit 4,8 Millionen Euro positiv.
Das Label habe die richtigen Antworten auf die veränderten Kundenbedürfnisse mit Premium und Slim Fit gefunden. „Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie werden wir weiter die verschiedenen Absatzkanäle gezielt nutzen, um höhere Verkaufspreise zu erzielen und unsere Margen im Handel zu verbessern. An dieser Strategie werden wir auch angesichts der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie, die sogar gesunde Unternehmen vor ernsthafte Herausforderungen stellt, weiter festhalten“, sagt Gerbaulet.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie musste auch ETERNA im März die eigenen Retail-Stores in den einzelnen Märkten schließen. Seit dem 20. April 2020 werden diese wieder sukzessive geöffnet. Als nach eigenen Angaben eines der ersten Unternehmen in Deutschland hat ETERNA am Produktionsstandort in der Slowakei auf die Herstellung von Mund-Nase-Masken umgestellt und liefert diese an den slowakischen Staat und die deutsche Bundesregierung. Auch in den anderen europäischen Betrieben (für die Dauer von zwei Monaten) werden nun fast ausschließlich solche Masken gefertigt, was die Herstellung weiterer 4,5 Millionen Stück ermöglicht. „Die Nachfrage ist riesig, so dass wir nun auch Privatpersonen verschiedene Maskenmodelle über unseren Online-Shop anbieten“, kündigt Gerbaulet an. Die Produktion von Masken federe auch die negativen Folgen von Covid-19 für das Unternehmen ab. Zudem wurde trotz Lockdown im Online-Handel weiter verkauft. Dennoch rechnet Gerbaulet für das erste Quartal 2020 mit einem signifikanten Umsatz- und Ergebnisrückgang: „Die ursprüngliche Prognose eines leichten Umsatz- und Ergebniswachstums im einstelligen Prozentbereich, die noch im testierten Jahresabschluss 2019 getroffen wurde, ist durch die Ausbreitung von COVID-19 hinfällig geworden. Angesichts der dynamischen Krisenentwicklung und den damit verbundenen weitreichenden Einschränkungen sind die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Geschäft von ETERNA zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bezifferbar. Aus diesem Grund sieht die Geschäftsführung von ETERNA zunächst von einer neuen Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020 ab, bis wieder mehr Visibilität besteht und valide Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung möglich sind.“
Unterdessen haben die Passauer Maßnahmen eingeleitet, um die Kosten und das kurzfristige Betriebskapital im Unternehmen zu senken. Die Mitarbeiter sind seit April in Kurzarbeit. Auch wird fortlaufend die Inanspruchnahme finanzieller Unterstützungsprogramme geprüft.