Luxus neu denken

Italien

Screenshot ©www.moncler.com
Autorin: Angela Cavalca

Innovation, neue Business-Modelle und vorwiegend personalisierte Verbindungen mit den Konsumenten schreiben die Zukunft der Luxusmode.

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Ende 2019 wurde von der italienischen Stiftung Altagamma zusammen mit der Managementberatung Bain & Company eine Analyse des Luxusmarktes präsentiert. Betrachtet man die Zahlen, so wuchs der globale Markt der Luxuswaren um 4 Prozent auf 281 Milliarden Euro. Europa verzeichnete ein langsames Wachstum von 1 Prozent bei konstanten Raten, wobei der Markt 88 Milliarden Euro verbuchte. Laut Studie ändern Luxuskonsumenten ihr Verhalten rasch und auch die Jungen suchen eine ständige Kommunikation mit den Marken und zwingen sie, sowohl Geschäftsmodelle als auch Werte zu erneuern. Während wir uns mitten in der schweren Corona-Krise befinden, kann man sich in Bezug auf die Textil- und Modebranche vorstellen, welche Folgen das haben kann. So könnte ein kosteneffizienter Maßnahmenkatalog beschlossen und die Investitionen auf die Projekte beschränkt werden, die im aktuellen Kontext wesentlich beziehungsweise vorrangig sind.

Tennis 1977 Gucci Kollektion FS2020 ©Gucci

Verschiedene italienische Luxuslabels verkündeten mit Vorlage der Bilanz 2019 Anfang dieses Jahres einen positiven Verlauf. Sie hielten sich aber insgesamt bezüglich Prognosen über die zukünftige Entwicklung zurück. In den letzten Jahren bestätigte GUCCI (Kering Gruppe) weltweit besonders positive Dynamiken durch die mutigen und wichtigen Veränderungen von Creative Director Alessandro Michele in der Ästhetik des Hauses . Das Label verzeichnete einen Umsatz von 9,628 Milliarden Euro, das bedeutet ein Plus von 16 Prozent bei den derzeitigen Raten. Besonders leistungsfähig war das an der Börse notierte Label MONCLER.

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Salvatore Ferragamo Kollektion FS2020 ©Salvatore Ferragamo

Wie Anfang dieses Jahres Präsident und CEO Remo Ruffini in seinem Kommentar zum Bilanz-Entwurf ankündigte, hat die Gruppe 1,6 Millionen Euro Einnahmen überschritten, auch dank der agiler, flexibler und effektiver gewordenen Konzern-Organisation. Das Projekt MONCLER GENIUS unter dem Motto „One house, different voices“ hat sicherlich die Art und Weise, wie gearbeitet wird, beeinflusst. Unter anderem wurde in Dezember der Flagship Store im Zentrum von München erweitert und erneuert, um die Verbindung mit der Stadt zu verstärken.

ZZegna Kollektion HW2020 ©Ermenegildo Zegna

Unter den quotierten Unternehmen hat auch Salvatore Ferragamo mit einer positiven Bilanz das Jahr abgeschlossen. Vorwiegend verzeichneten die asiatischen Märkte sowie Nordamerika und Europa die besten Ergebnisse und sowohl Lederwaren als auch Schuhe halten sich an der Spitze des Produktvertriebs. Das Heritage des Hauses spielt hier immer eine große Rolle. Die Ermenegildo Zegna Gruppe konnte mit einem kontinuierlichen Wachstum rechnen. Im Laufe der Jahre hat das Familienunternehmen seinen Tätigkeitsbereich sorgfältig erweitert, vom textilen über Accessoires bis zum Fashion-Bereich, wie mit dem Erwerb des 85-prozentigen Anteils am Modeunternehmen THOM BROWNE, Inc. In den letzten Kollektionen hat das Unternehmen durch das neue Projekt #USETHEEXISTING unter der Art Direction von Alessandro Sartori als Schlüsselkomponente seinen nachhaltigen Ansatz hervorgehoben. Im Hause BRUNELLO CUCINELLI gab es viele neue Initiativen wie die Lancierung der Kinder-Kollektionen als natürliche Erweiterung des Konfektionsangebots. Insbesondere waren die Ergebnisse des Projektes „Sartoria Solomeo“ sehr zufriedenstellend, das für die männliche Kundschaft mit einem jungen und zeitgemäßen, gleichzeitig eleganten Schneidergeschmack gedacht war. Positiv offenbarte sich der aktuelle Markttrend, der auf die Label-DNA fokussiert scheint, das Ready-to-Wear, das tagsüber und abends, aber auch in der Freizeit getragen werden kann.