Green Concept im Einkaufszentrum

Storecheck

Nach einer Pilotphase wird es ab März eine dauerhafte Fläche geben. ©Philipp Köhler
Autor: Andreas Grüter

Center & Retail Management im Wandel. Mit Econic Goods, einem eigenen Concept Store für grüne Mode, betreten die Betreiber des Stuttgarter GERBER-Kaufhauses nicht nur bislang weitgehend unbekanntes Projektterrain, sondern stellen auch die Weichen für ein Mall-Konzept mit Zukunft. FT hat sich umgeschaut.

WERBUNG

Die schlechte Nachricht zuerst: Wer den Econic Goods Concept Store im Stuttgarter GERBER-Kaufhaus besuchen will, muss sich aktuell noch ein wenig gedulden. Nachdem das Pilotprojekt zwischen März und September vergangenen Jahres erfolgreich als Pop-up Store über die Bühne ging, arbeitet man derzeit mit Nachdruck am Aufbau einer neuen, permanenten Fläche in bester Lauflage. Ab Anfang März werden dann auf rund 80 Quadratmetern handverlesene Kollektionspieces verschiedener nachhaltig arbeitender Fashionlabels wie DEDICATED., RHUMAA, BESONNEN, Malimo und eyd angeboten. Dass der Shop dabei von den Kaufhausbetreibern selbst bespielt wird, ist nur eines von vielen Details, die die Idee hinter Econic Goods ausmachen.

WERBUNG

Doch first things first. Wie kam es überhaupt zu Econic Goods? „Ich setze mich im Privaten schon lange mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander und war bei einem Besuch der Berliner NEONYT begeistert von der Aufbruchstimmung, die dort herrschte. In den Gesprächen stellte sich dann leider recht schnell heraus, dass viele der Labels zwar in puncto Design überzeugen, aber schlicht noch zu klein sind, um die Kosten und logistischen Herausforderungen einer eigenen Centerfläche stemmen zu können. Wir wollten dennoch mit einigen unbedingt zusammenarbeiten. Und daraus hat sich dann schließlich die Idee zu einem Store ergeben, in dem wir uns um die Fläche und das Personal kümmern und die Labels ihre Kreativität in die Waagschale werfen. Statt der üblichen Stangenmiete rechnen wir dabei monatlich über einen Umsatzanteil ab“, erzählt Hannah Kussel, Head of Retail bei GERBER, und fügt hinzu: „Natürlich musste ich dann, zurück in Stuttgart, erst einmal jede Menge Überzeugungsarbeit leisten.“

Zeichen setzen

Eine Arbeit, die sich gelohnt hat und bereits beim Pop-up-Piloten mit Events und einem konsequent auf Secondhand-Elementen basierenden Interieurkonzept ihre ganz eigene Strahlkraft entwickelte. „Die Stangen- und Präsentationselemente aus zweiter Hand und die Design-Vintagemöbel, die übrigens auch zum Verkauf stehen, werden im neuen Laden ebenfalls ihren festen Platz haben. Und natürlich veranstalten wir auch weiterhin Events. Neben Flohmärkten und Upcycling-Workshops denken wir außerdem über einen Repair-Service nach und beschäftigen uns mit den Möglichkeiten, Kleidung zu verleihen. Zum Reopening gibt es erst einmal einen Panel-Talk in Zusammenarbeit mit der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg“, sagt Hannah Kussel. Aktivitäten, die im gesamten Centergefüge ihre Spuren zu hinterlassen scheinen. So entschieden die Betreiber jüngst, bei weiteren Vermietungen nachhaltig agierenden Unternehmen den Vorzug zu geben. Ist das Konzept Econic Goods auch für die anderen 29 Center der Betreibergesellschaft eine Option? „Aktuell konzentrieren wir uns erst einmal auf das GERBER. Weitere Econic-Goods-Läden sind aber natürlich denkbar.“

Econic Goods of Gerber
Das Gerber, E1
Sophienstraße 21
70178 StuttgartÖffnungszeiten
Mo.–Sa. 09:30 bis 20:00 Uhr
www.das-gerber.de
Instagram: @econic.goods