Die kommende Edition der SELVEDGE RUN & ZEITGEIST öffnet als Statement gegen kurzlebige Trends unter dem Motto „#trendsareforsuckers“ ihre Pforten am Berliner Airport Tempelhof. Fashion Today hat Shane Brandenburg, Product Manager und damaliger Mitgründer der SELVEDGE RUN, drei Fragen zu Tradition in der Mode gestellt.
Die nächste Edition der SELVEDGE RUN & ZEITGEIST steht in den Startlöchern: Sie findet vom 14. bis zum 16. Januar 2020 erstmals am Berliner Airport Tempelhof statt. Dabei setzt man auch zur Saison Herbst/Winter 2020/21 auf authentische Menswear mit Heritage-Charakter, zu den Ausstellern zählen unter anderem Brands wie BMW Motorrad Heritage und STETSON. Das Motto der Veranstaltung lautet entsprechend #trendsareforsuckers. Marken und Verbrauchern von kurzlebigen Trends will man so einen Denkanstoß vermitteln, zudem Position für mehr Verantwortungsbewusstsein in Nachhaltigkeit sowie Fairness beziehen. Werte und Einstellung sollen verstärkt in den Vordergrund gerückt werden. Fashion Today hat Shane Brandenburg, Product Manager und damaliger Mitgründer der SELVEDGE RUN, nach dem Stellenwert von Tradition in der Mode befragt.
FT: Was bedeutet Tradition in der Mode?
Shane Brandenburg: „Tradition bedeutet eine gewisse Glaubensvorstellung, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Ohne Tradition gäbe es überhaupt keine Mode. Damit meine ich natürlich nicht Fast Fashion, sondern qualitativ hochwertige und handwerklich gemachte Mode. Für mich ist Tradition in der Mode das A und O. Es gibt natürlich ab und zu neue Trends, aber das meiste, was designt und produziert wird, basiert auf Tradition und alten Ideen, die weiterhin Bestand haben.“
Inwieweit ist Rebellion mit Tradition vereinbar?
„In vielfältiger Weise. Handwerk, Qualität und Schneiderkunst können auf kreative, rebellische Art umgesetzt werden. In der heutigen Zeit der Wegwerfgesellschaft und schnellen Trends hat es ja sogar etwas Rebellisches, sich auf Traditionen zu beziehen und sich so dem allgemeinen Tenor entgegenzustellen. Man kann mit Tradition verbunden und gerade deswegen innovativ sein.“
Wie sehr und warum denken Sie, sind Konsumenten traditionelle Werte in der Mode wichtig?
„Tradition ist oft verbunden mit Qualität und Langlebigkeit, wenn es um Mode geht. Das sind Werte, die bestimmten Konsumenten wichtig sind. Konsumenten, die Mode kaufen, die nicht schnell und billig produziert wurde. Konsumenten, die nicht dem Irrsinn von schnelllebigen Trends und Fast Fashion folgen, kaufen automatisch Mode, die einer gewissen Tradition unterworfen ist. Das ist Mode, die nicht nach ein bis zwei Saisons im Müll landet, sondern über Jahre hinweg getragen und später teilweise als Vintage-Mode an eine jüngere Käuferschaft weitergegeben wird. Das bedeutet für mich richtige Nachhaltigkeit.“
Tradeshow for quality garments, shoes, accessories and lifestyle goods
14. bis 16. Januar 2010
Airport Tempelhof
Platz der Luftbrücke 5
12101 Berlin