OEKO-TEX®: Alles andere als vermessen

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©tetmc/iStock.com

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Also sollte schon genau geprüft werden, was er unmittelbar auf ihr trägt. Gerade in der globalisierten textilen Kette ist ein Sicherungssystem unerlässlich, um mögliche Gesundheitsrisiken für die Konsumenten auszuschließen. Damit Textilien sicher sind, sorgt OEKO-TEX® mit der STANDARD-100-Zertifizierung für rechtliche Konformität der Produkte in allen wichtigen Verbrauchermärkten. Gleichzeitig steht mit dem Produktlabel STANDARD 100 by OEKO-TEX® aufgrund seiner hohen Bekanntheit und Verbreitung ein ideales Instrument zur Vermarktung von Textilien zur Verfügung. Doch was macht die OEKO-TEX® Gemeinschaft eigentlich genau beziehungsweise wie läuft die Zertifizierung ab? Ein Besuch bei Hohenstein – einem der beiden Gründungsmitglieder von OEKO-TEX® – gibt Einblick in den Arbeitsalltag im Institut.

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Hoch zum Schloss geht es über ein schmales Sträßchen. Erst oben angekommen, wird das große Firmengelände sichtbar, auf dem sich Hohenstein über die Jahre etabliert hat. Gut 1.000 Menschen beschäftigt der Dienstleister heute, davon etwa 700 am Stammsitz in Bönnigheim. Vom Parkplatz aus an modernen, schicken Zweckgebäuden vorbei sind es einige Schritte bis zum alten Schloss, das das Bild des kleinen Örtchens prägt. Seit 2006 ist Nicole Seybold bei Hohenstein, einem der beiden Gründungsmitglieder von OEKO-TEX®, als Sachbearbeiterin angestellt und betreut die Kunden, die sich um eine Prüfung ihrer textilen Produkte nach STANDARD 100 bemühen. Sie hat die Ausbildung zur textiltechnischen Assistentin (TTA) in der Tasche und später die Textiltechnikerin drangehängt. Sie lacht, klar bringe der Job auch eine Menge Verwaltungsaufgaben mit. So gesehen, sei das auch ein Stück Behördenjob, wenn Anträge bearbeitet und der Ablauf der Zertifizierung organisatorisch begleitet werden müsse. „Deswegen habe ich auch viel direkten Kontakt zu den Firmen, die sich zertifizieren lassen wollen. Beantworte Mails, helfe bei Problemen und ich bin auch am Point of Sale zu Kontrollen unterwegs, um zu sehen, dass die Angaben der Firmen, die sich bei uns zertifizieren lassen, stimmen.“ Seybold ist daher mehr die Stimme von OEKO-TEX® gegenüber den Kunden, ihre erste Ansprechpartnerin. Das trifft es, denn auch Anrufe von Verbrauchern, die Fragen zu OEKO-TEX® haben, werden zu ihrem Telefon durchgestellt.

Nicole Seybold beantwortet auch Verbraucheranfragen.

Die werdende Mutter ist mit Spaß bei der Sache. „Jeder Tag ist anders. Auch wenn die Abläufe und Vorgaben im Rahmen der Prüfung natürlich fixiert sind, ändern sich doch die Produkte sowie die anfragenden Firmen – und das weltweit. Wir sind ja überall auf der Erde präsent und auch wenn wir Ansprechpartner vor Ort haben, kann dort nicht immer alles auf Anhieb gelöst werden. Wenn zum Beispiel für die Zulieferer eines T-Shirts alle Zertifikate vorliegen, aber die Farbe des Drucks noch nicht zertifiziert ist, bin ich erste Ansprechpartnerin. Also sorge ich auch dafür, dass alle Komponenten für die Zertifizierung abgedeckt werden. Denn die Firmen stehen unter enormem Zeitdruck. Jeder Tag ohne Zertifikat kostet bares Geld. Oft“, so Seybold weiter, „kümmern sich bei den Firmen die Leute nebenher um das Zertifikat und kennen daher natürlich die Abläufe nicht so gut wie wir. Viel ist daher schon gewonnen, wenn die Unternehmen das System OEKO-TEX® verstehen.“ Ist der Zertifizierungsprozess erfolgreich abgeschlossen, kann es gut passieren, dass sie beim Einkaufen dann auf Produkte stößt, die vorher auf ihrem Schreibtisch lagen.

Prüfungsalltag in Hohenstein

  • Inzwischen sind ...

Seybold gibt den Laboren weiter, was getestet werden muss. Hier kommt Jennifer Handrich ins Spiel. Sie ist chemisch-technische Assistentin (CTA) und seit fünf Jahren im Unternehmen. „Wenn ich eine Probe analysiere, sehe ich nicht den BH oder das T-Shirt, sondern nur, welches Verfahren ansteht und auf was ich prüfen soll. Das ist schließlich meine Aufgabe.“ Trotzdem sieht auch sie im Shop immer wieder Produkte, die sie ein halbes Jahr vorher zerkleinert und auf Schadstoffe untersucht hat. Besonders Saisonware, wie der Weihnachtspulli oder das Karnevalskostüm, das bei dem einen oder anderen Discounter als Aktionsware auftaucht, habe einen gewissen Wiedererkennungswert. „Fragen mich dann Freunde, ob die Teile bedenkenlos getragen werden können, kann ich bestätigen: eigenhändig geprüft“, sagt sie und lacht.

„Eigenhändig geprüft“, Jennifer Handrich

Die junge Frau ist einer von rund 90 Menschen, die im Labor Hohenstein arbeiten und unter anderem die Prüfungen für OEKO-TEX® durchführen. Fünf Teams gibt es. Zwei untersuchen Schadstoffe, eins Farbstoffe und eins Schwermetalle. Ein weiteres Team übernimmt die Auswertungen. „Das ist natürlich jetzt sehr stark vereinfacht, aber die Vorgänge im Labor sind ein bisschen wie ‚Kaffeekochen‘. Wir bearbeiten den Stoff, filtern und unten kommt ein Konzentrat heraus, das wir dann untersuchen“, erläutert Benjamin Kleiber, stellvertretender Laborleiter. Die Proben werden mit der Schere zerkleinert, die Inhalte extrahiert und untersucht. Je nach Schadstoff kommen die Proben dann in verschiedene Messgeräte. Durch regelmäßige Ringversuche, an denen eine ganze Reihe von Laboren verschiedener Institute teilnimmt, wird die Genauigkeit der Testergebnisse ständig kontrolliert. Die Liste der Schadstoffe und ihre Messmethoden werden kontinuierlich auf den aktuellsten Stand der Gesetzesanforderungen sowie neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse gebracht. Häufig gehen die Anforderungen sogar über nationale und internationale Anforderungen hinaus.

Textiles Vertrauen schaffen

Die OEKO-TEX® Gemeinschaft wurde im März 1992 von Hohenstein und dem Österreichischen Textil-Forschungsinstitut (heute ÖTI – Institut für Ökologie, Technik und Innovation) gegründet, nachdem das Label STANDARD 100 by OEKO-TEX® im April 1992 auf der Textilmesse Interstoff vorgestellt wurde. Erstmals gab es ein Label für schadstoffgeprüfte Textilien, das dem Verbraucher eine zuverlässige Orientierung bot. 1993 schloss sich das Schweizer Textilprüfinstitut TESTEX an. Heute operiert OEKO-TEX® als weltweiter Zusammenschluss von Prüf- und Forschungseinrichtungen mit insgesamt 18 Mitgliedern sowie Tochterfirmen und Kontaktbüros in mehr als 60 Ländern. Ihren Sitz hat die Gemeinschaft in Zürich.

Inzwischen gibt es neben dem STANDARD 100 by OEKO-TEX® eine ganze Reihe von weiteren Zertifizierungen, um die gesamte textile Wertschöpfungskette und damit das fertige Endprodukt abzusichern.

Die OEKO-TEX®-Lösungen

Vom Input über die Prozesse, dem fertigen Produkt bis hin zum Lieferketten-Management spannt sich die Angebotspalette von OEKO-TEX®. Die Zertifikate sind in sich und untereinander modular aufgebaut, sodass jeder Lieferant, egal ob von Färbemitteln, Stoffen oder Knöpfen, aber auch jede Marke und jeder Produzent Teil der OEKO-TEX®-Welt werden können, um letztlich dem Endkunden beim Kauf von Textilien höchste Sicherheit hinsichtlich Umweltverträglichkeit und sozialer Verantwortung entlang der textilen Fertigungskette zu geben.

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Der ECO PASSPORT prüft Textil- und Lederchemikalien, Farbmittel und Hilfsstoffe. STeP und auch DETOX TO ZERO setzen bei den Produktionsbetrieben selbst an, in denen die Textilien hergestellt werden, ganz egal, ob sie in Bangladesch oder hier in Deutschland stehen.

Die OEKO-TEX®-Lösungen (textile Kette)

Die Zertifizierungen STANDARD 100 und LEATHER STANDARD sowie das Label MADE IN GREEN betrachten das fertige Produkt. Während STANDARD 100 Textilien beziehungsweise LEATHER STANDARD Lederartikel aller Verarbeitungsstufen auf Schadstoffe prüft, stellt MADE IN GREEN zusätzlich auch sicher, dass die Produkte in umweltfreundlichen Betrieben und an sicheren und sozial verträglichen Arbeitsplätzen produziert wurden.

Das Lieferketten-Management führt alle Daten der OEKO-TEX®-Welt zusammen und bietet der Branche so zusätzliche Services: MyOEKO-TEX® ermöglicht die Steuerung und Bewertung der Lieferanten auf allen Stufen der Wertschöpfungskette unter nachhaltigen Aspekten. Der OEKO-TEX® Buying Guide ist ein Informationstool für schadstoffgeprüfte Produkte, Marken und Hersteller.

Sicher gegen Schadstoffe

Der STANDARD 100 by OEKO-TEX® ist ein unabhängiges Zertifizierungssystem für Textilien aller Verarbeitungsstufen, die auf Schadstoffe überprüft werden. In den Einkaufsbedingungen vom Hersteller an die Lieferkette wird der Standard häufig vorausgesetzt und ist somit ein wichtiger Nachweis im B2B-Bereich. Die Prüfung der Textilien in den Laboren erfolgt auf Grundlage der OEKO-TEX®-Richtlinien an repräsentativen Mustern zu unterschiedlichen, definierten Zeitpunkten während der laufenden Produktion. Die Zertifizierung umfasst zudem einen Firmenbesuch vor Ort zur gezielten Unterstützung der betrieblichen Qualitätssicherung. Im Handel können die Endprodukte zur Verkaufsförderung mit dem Label STANDARD 100 by OEKO-TEX® ausgezeichnet werden. Das Label bietet Verbraucherschutz durch humanökologisch einwandfreie, rechtlich konforme Textilprodukte. Seit 2018 gibt es die Möglichkeit, auch auf genmanipulierte Baumwolle zu prüfen.

Prüfverfahren

Das ausgestellte Zertifikat ist ein Jahr gültig und kann danach verlängert werden. Zu Beginn jedes Jahres erfolgt auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und gesetzlicher Vorgaben ein Update der Prüfkriterien, für dessen Umsetzung die Firmen drei Monate Zeit haben. Die Kosten der Zertifizierung sind abhängig vom Produkt und dessen Zutatenliste. Zutaten und Vorprodukte, die bereits zertifiziert sind, müssen nicht noch einmal getestet werden. Wenn bereits alle Zutaten vorab zertifiziert wurden, erfolgt lediglich eine Dokumentenprüfung.

 

Prüfburg Hohenstein

Das Familienunternehmen Hohenstein mit Sitz im schwäbischen Bönnigheim wurde vor mehr als 70 Jahren gegründet. Hohenstein hat sich auf die Prüfung, Zertifizierung und Erforschung textiler Produkte aller Art spezialisiert. International vernetzt, begleitet das Institut Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette dabei, Produkte in den Markt zu bringen. Zum Dienstleistungsangebot zählen die Durchführung erforderlicher Prüfungen, das Ausstellen unabhängiger Zertifikate, der Produktlaunch und die Vermarktung am Point of Sale. Mittlerweile wird Hohenstein in dritter Generation geführt. Rund 1.000 Mitarbeiter arbeiten am Stammsitz sowie in Laboren und Auslandsbüros rund um den Globus. Zum Tätigkeitsfeld gehören neben den Angeboten von OEKO-TEX® auch Services rund um Umwelt- und Arbeitsschutz (Chemikalienmanagement, biologische Abbaubarkeit etc.), Textilpflege (gewerbliche Textilpflege, Wäschepflege im Haushalt), Passform (Körpermaße und Maßtabellen, Trageversuche, Schnittoptimierung etc.), Berufskleidung (Persönliche Schutzausrüstung, Workwear) und Gesundheit (Hygiene, UV-Schutz, medizinische Kompressionstextilien, Medizinprodukte etc.). Hohenstein ist Gründungsmitglied von OEKO-TEX®.