Autor: Markus Oess
Das soziale Umfeld ist der entscheidende Faktor, der über den Modegeschmack entscheidet. Das verwundert nun nicht. Die Menschen vertrauen dem Rat ihrer Lebenspartnerinnen und -partner sowie der Familie am meisten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von FT in Kooperation mit den Marktforschern von YouGov, Köln. Erschreckend schlecht kommt der Stellenwert des Verkaufspersonals im Laden weg. Die gute Nachricht für den Handel: Der Wunsch, gut auszusehen, ist groß und keine Frage von Alter oder Geschlecht.
„Wir brauchen eine Hose – für meinen Mann.“ Der Klassiker im Verkaufsgespräch und es ist immer noch etwas dran. Während 40 Prozent der Männer angeben, beim Bekleidungskauf dem Rat der Lebenspartnerin zu vertrauen, sind es umgekehrt nur gerade 19 Prozent der Frauen, die ihrem Partner einen akzeptablen Modegeschmack unterstellen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von FT in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von YouGov, Köln. Das modische Selbstbewusstsein drückt sich auch in der Tatsache aus, dass 41 Prozent aller Frauen in Modefragen keinem wirklich vertrauen, bei den Männern sind es dagegen nur 27 Prozent. Es bleibt auch beim Modegeschmack in der Familie, denn sie wurde als Ratgeber am zweithäufigsten angeführt, gefolgt von Freunden. Das soziale Umfeld entscheidet eben über den Geschmack. Wen wunderts?
Die schlechte Nachricht: Generell kommt auch das Verkaufspersonal auf der Fläche schlecht weg. Nur 3 Prozent der Frauen und 5 Prozent der Männer geben etwas auf den Rat der Verkäuferinnen und Verkäufer im Laden. Nicht eben ein echter Vertrauensbeweis in die Beratungskompetenz des heimischen Modehandels. Noch schlechter kommen in der Umfrage Curated-Shopping-Anbieter wie MODOMOTO oder OUTFITTERY weg, die unterhalb der Wahrnehmungsschwelle bleiben. Möglicherweise sprechen diese Anbieter doch nur eine bestimmte Zielgruppe in der Bevölkerung an, nicht einen nennenswerten Querschnitt.
Ein Blick auf die Einkommen: Grundsätzlich steigt mit dem verfügbaren Geld auch der Einfluss von Lebenspartnerin und -partner sowie der Familie. Umgekehrt weist ein geringes Einkommen auf ein junges Lebensalter hin, in dem die Beziehung zur Lebensgefährtin beziehungsweise zum Lebensgefährten noch nicht gefestigt oder definiert ist. Denn in der Unterscheidung nach dem Alter lässt sich ein ähnlicher Trend ablesen: Je älter die Menschen sind, umso mehr hören sie auf das Urteil der besseren Hälfte und der Familie. Bleibt ein Blick auf die Parteien – hier hören die Anhänger der Altparteien eher auf die Aussagen von Partner und Familie.
Was die Eitelkeit angeht, sagen 70 Prozent aller Deutschen, es sei ihnen wichtig oder sogar sehr wichtig, gut angezogen zu sein. Keine Frage: Mode ist ein Thema. Bei dieser Frage schlägt das Herz der Frauen etwas schneller als das der Männer (25 Prozent zu 15 Prozent sehr wichtig; 52 Prozent zu 48 Prozent wichtig). Dies aber doch nicht so viel schneller, als dass sich daraus ableiten ließe, Männer seien nicht eitel. Denn zusammengenommen achten immerhin fast zwei Drittel aller Männer auf ihre Kleidung. Das ist die gute Nachricht dieser Umfrage. Und während tendenziell das Interesse für Mode mit dem Einkommen steigt, ist der Wunsch, gut angezogen zu sein, keine Frage des Alters. Auch das ist eine gute Nachricht.
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