Millennials und junge Eltern wollen mehr Qualität
Die Millennials im Alter zwischen 22 und 37 Jahren hinterfragen zusehends die Qualität ihrer Textilien. Das ist das Ergebnis der Konsumentenstudie „The Key to Confidence”, die OEKO-TEX® gemeinsam mit dem amerikanischen Marktforschungsunternehmen Anerca International in über 10 Ländern mit rund 11.000 Konsumenten von Kleidung und Heimtextilien durchgeführt hat. Um die Umwelt zu schützen, seien sie sogar bereit, weniger zu konsumieren oder verstärkt auf qualitativ hochwertige und damit nachhaltigere Produkte zu achten, teilt OEKO-TEX® mit. Ziel der Studie war es, den Wissensstand von Verbrauchern zu den Themengebieten Nachhaltigkeit, Schadstoffe, ökologische Verantwortung und soziale Sicherheit in der Textilindustrie in Erfahrung zu bringen.
Bei der gut 25-minütigen Online-Befragung, gaben rund 54 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie davon überzeugt sind, der Umwelt zu helfen und etwas gegen den Klimawandel zu tun, wenn sie weniger Textilien konsumieren. Rund 34 Prozent haben dies demnach auch schon getan. Ganz vorne mit dabei: Millennials und junge Eltern aus der Schweiz, Brasilien und Indien. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die junge Generation der Treiber für eine weltweite Veränderung sein kann“, sagt Georg Dieners, Generalsekretär der Internationalen OEKO-TEX® Gemeinschaft. „Sie sind über die stärkere Nutzung des Internets sowie der sozialen Medien wesentlich besser über die Textilindustrie und deren Auswirkungen auf unsere Umwelt informiert und haben daher ein ausgeprägteres Bewusstsein für ökologische und soziale Missstände als andere Konsumentengruppen“, sagt Dieners. Millennials und ihre Familien könnten die treibende Kraft für eine globale Veränderung in der Textilindustrie sein, denn sie wüchsen bereits mit dem Bewusstsein für den Klimawandel auf, würden Eltern und brächten dieses Wissen um einen verantwortungsbewussteren Umgang mit unserer Erde ihren Kindern bei.
Zusätzlicher Treiber für die „Weniger ist Mehr“-Mentalität sind der Studie nach auch die veränderten Lebensbedingungen in den Städten. Der verfügbare Wohnraum sinkt und das verlangt eine Selektion des persönlichen Besitzes. Dabei wird den Angaben nach zusehends Wert darauf gelegt, dass die Besitztümer die persönlichen Wertvorstellungen und Lebenseinstellungen entsprechen und multifunktional einsetzbar sind. Vor allem Kleidung, Heimtextilien, Handelsmarken aber auch Zertifizierungssysteme werden vermehrt überprüft. 45 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Marken bevorzugen, die nachweislich verantwortungsvoll handeln.
„Die Erkenntnisse aus Studie sind zeitgleich ein Aufruf zum Handeln an die Textilindustrie. Die Verbraucher lernen weltweit zunehmend, dass ihre Einkaufsentscheidungen Auswirkungen auf die Umwelt und damit auch auf sich selbst und das soziale Umfeld haben. Für dieses ‚Erwachen‘ sollten Marken, Einzelhändler und Hersteller gerüstet sein und ihren Kunden gegenüber transparent handeln. Denkbar wären beispielsweise Aufklärungsmöglichkeiten, die auch auf der Fläche, direkt am POS angeboten werden“, heißt es abschließend.