Instagram erfreut sich aktuell großer Beliebtheit. Das Portal ist unmittelbarer als so manch andere Social-Media-Plattform, auch wenn dieses damit nicht zwingend durch Realitätsnähe auffällt. Sich in Szene setzen, ein Foto knipsen, vielleicht noch einen netten Filter darüberlegen und ab gehts ins Netz mit dem schicken Bild. Umfangreicher Text ist dabei nicht notwendig, vielmehr reichen auch einfach nur ein paar Hashtags. Der User hat sich mehr und mehr zum Augentier entwickelt. Und wer kann es ihm verübeln? So fluten im digitalen Zeitalter doch tagtäglich Massen von Informationen die Accounts. Fürs ausgiebige Lesen oder eingehende Betrachten von Inhalten bleibt da keine Zeit mehr. Eigentlich ist es aber doch schade. Nicht zuletzt in der Mode heißt es immerhin stets, der Endverbraucher suche die Story – hinter Menschen, Produkten und Marken. Ist dies im Social-Media-Kosmos jetzt plötzlich hinfällig geworden? Geht es tatsächlich nur noch um kurzlebige Contents und schöne Fassade?
Zumindest prognostizieren nicht wenige Experten bereits ein Ende des Hypes um besonders reichweitenstarke Influencer, die ja den Trend hin zu perfekt durchgestylten Bildmotiven ohne wirkliche Tiefe wesentlich forcieren. Stattdessen sollen Micro-Influencer verstärkt in den Vordergrund rücken, die zwar keine exorbitante Fangemeinde vorweisen können, jedoch mit Authentizität aufwarten. Inwieweit sich dies womöglich in einem Plus an Story niederschlagen wird, bleibt abzuwarten. Zumindest aber scheint Bewegung in die Social-Media-Welt zu kommen. Es gibt bereits Apps, die bewusst auf realitätsverfremdende Filter verzichten. Und auch ein gewisses Slow-down ist Thema, Stichwort „Digitalsucht“. So treten Plattformen in Erscheinung, bei denen man sich täglich nur in begrenzter Anzahl einloggen kann. Alles Tendenzen, die einer Rückbesinnung hin zu mehr sinnvollem Content in die Karten spielen. Selbst wenn Mode in erster Linie visuell funktioniert, wäre es doch schließlich gerade im Zuge von mehr Nachhaltigkeit und bewussterem Konsum ein Zugewinn, könnten Menschen und Marken etwas mehr über sich erzählen und eben nicht nur blanke Oberfläche preisgeben.