Die gerade zu Ende gegangene VIEW Premium Selection der MUNICH FABRIC START unterstreicht das frühe Informationsbedürfnis der Branche. Mit knapp 1.000 Besuchern und 400 hochwertigen internationalen Kollektionen konnte der Preview der Münchner weiter zulegen. Nun folgt vom 29. bis 31. Januar 2019 die Sommer-Edition der MUNICH FABRIC START.
„Für uns ist die View Gold wert. Wir können noch neue Artikel testen und haben auch schon Metragen geschrieben. Die Hersteller waren mit ihren Kollektionen deutlich weiter als in den Vorsaisons“, sagt Designchef Menswear JOOP! Gregor Langerspacher.Es ist ein Zeitpunkt, der eine freiere Herangehensweise zulässt. Die Entwickler der Kollektionen haben in der Warm-up-Phase eher Zeit, etwas auszuprobieren und Wünsche in die Textil-Pipeline zu geben, als im Zielkorridor der Finalisierung. Für die Menswear gilt dies umso mehr, als ihr Rollout vor dem der Womenswear liegt. Für die Material-Anbieter ist das Feedback der Brands gerade zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Gradmesser, inwieweit ihre textilen Kreationen auf fruchtbaren Boden fallen. Sie haben noch Zeit zum Nachjustieren. Dieser Treffpunkt der Branche wird von beiden Seiten sehr geschätzt und in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.
Christopher Horatz, Sales Manager von olimpias, sagt zum Beispiel: „Zu diesem frühen Zeitpunkt erhalten wir von unseren wesentlichen Kunden ein konstruktives Feedback auf unsere Entwicklungen. Das ist sehr hilfreich.” Aber wie wir ja wissen – nach der Messe ist vor der Messe. So laufen die Vorbereitungen für das Event vom 29. bis 31. Januar 2019 natürlich auf Hochtouren. Die Veranstalter melden für den Januartermin bereits Full House. Die MUNICH FABRIC START ist mit über 1.000 Ausstellern und mehr als 1.800 Kollektionen zum Frühjahr/Sommer 2020 komplett ausgebucht.
Die Strategie der MUNICH FABRIC START basiert mehr denn je auf den Kompetenzthemen „Technologie und Development“. Sie stellt damit klar Innovation nicht nur auf Basis der Materialentwicklung, sondern in der gesamten textilen Prozesskette in den Vordergrund. „Als Messeveranstalter sind wir aufgefordert, Prozesse in Gang zu setzen, Experten-Know-how zugänglich zu machen und damit Instrumentarien und Lösungsansätze für zukunftsrelevante Produkte und Prozesse anzubieten. Mit MUNICH FABRIC START, BLUEZONE, KEYHOUSE und VIEW Premium Selection als frühe Messe verfügen wir über chronologisch und synergetisch abgestimmte Formate und eine auf die Zukunft ausgerichtete Unternehmensstrategie”, sagt Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START.
Eine wichtige Rolle als Katalysator spielt dabei wieder das KEYHOUSE. Als Innovationshub und Thinktank steht es an der Schnittstelle zukunftsorientierter und geschäftsrelevanter Entwicklungen. Die Fusion von Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit zeigt sich in Future Fabrics und innovativen Prozesslösungen.
SUSTAINABLE INNOVATIONS zeigen einen ganzheitlichen, inspirativen Konzeptansatz zur Erforschung und Produktion neuartiger, alternativer Materialien und Herstellungsprozesse unter dem Aspekt umweltschonender Ressourcen-Nutzung. Hochkarätig besetzte Trendseminare und Paneldiskussionen erweitern den Horizont. Kai Timpe, GMS von ColorDigital, Keyhouse-Aussteller auf der letzten MUNICH FABRIC START, sagt: „Der Auftritt im Keyhouse war für uns sensationell. Er hat uns neue Kontakte auch außerhalb der Mode gebracht. Wir konnten damit neue Businessfelder erschließen.“
Die ReSOURCE Area im K4 des MOC wird zur neuen Sourcing-Plattform, die Entwicklung und neue Dimensionen von Nachhaltigkeit für eine innovative und zukunftsorientierte Beschaffung aufzeigt. Sie wird der Komplexität des Themas in seinen verschiedensten Facetten gerecht. In der Menswear dürfte der Nachhaltigkeitsaspekt deutlich wichtiger werden, da er ein starkes Differenzierungspotenzial selbst bei einem klassischeren Formen-park bietet.
Die BLUEZONE ist mit über 100 Ausstellern eine der weltweit führenden Denim Shows. Sie zeigt die wichtigsten saisonübergreifenden Stoffentwicklungen. Es ist für Menswear-Designer eine exzellente Möglichkeit, ihre Saisonthemen mit passender Denim-Fantasie und Authentizität zu untermalen. Mit der Ausweitung im Bereich Ready-Made Solutions werden in München ausgesuchte Brands für ein aktives Supply Chain Management stärker vertreten sein. Spannende Foren und Lectures informieren die Blue Community.
Zusammen mit den marktstarken Kernangeboten von Fabrics und Additionals im MOC gelingt der MUNICH FABRIC START eine 360-Grad-Business-Plattform, die individuellsten Anforderungen gerecht wird. Mit der optimalen Platzierung Ende Januar ist sie für Menswear die Idealbesetzung. Umso mehr, als Menswear ihre Originalität erst im innovativen Mix zwischen den Kategorien Formal, Casual, Active und Denim ausspielen kann.
In einem Interview mit der FT unterstrich das der Managing Brand Director von JOOP! Thorsten Stiebing: „Das Entscheidende ist, wie kombiniere ich was? Das Bild, wie es die DOB mit lässigen Brüchen seit mehreren Saisons spielt, ist bei Männern ungleich schwieriger. Sie wirken daneben oft ziemlich ,lost‘. Es geht darum, Smartness mit der nötigen Lässigkeit zu kommunizieren.“ Hier liegt die wahre Stärke der Münchner. Sie bieten die ganze, vielschichtige Palette der Materialien im aktuellsten Entwicklungsstand wie keine andere Messe.
„What Is Love“ ist das neue Trendthema der Sommer-Edition. Es geht um Offenheit, Liebe und Vertrauen. Wir sollten unsere textilen Kreationen lieben wie Kinder. Eine verantwortliche, positive, optimistische Ansage, die Verspieltes, selbst Kitschiges zulasse, sagt Jo Baumgartner, der Trend-Experte der MUNICH FABRIC START. Er plädiert für eine emotionalere Kreation, Emotionen seien schließlich der wichtigste Treibstoff unserer Branche.
In Sachen Material gibt er kernigen, fühlbaren und bewegten Oberflächen bis hin zu einer natürlichen Rustikalität gute Chancen. Als Gegenpol dazu steht die Streetwear-inspirierte technische Modernität mit Ultraleichtigkeit und funktioneller Versatilität. Sie bleibt Key-Inspiration für Contemporary Formals. Glanz und Show-off Fabrics sieht er selbst in der Menswear. Deko darf sich unbeschwert hedonistisch in einer Atmosphäre von „Panem & Circenses“ ausleben, denn „Love is living out of stereotypes“.