„Internationales Publikum mit Anspruch auf Innovation und Nachhaltigkeit“

NEONYT

„Nach der Neonyt on Air fokussieren wir uns voll auf die Planungen zur ersten FRANKFURT FASHION WEEk.“ Thimo Schwenzfeier ©Messe Frankfurt

Autorin: Nina Peter

Die NEONYT präsentiert sich im Januar erstmalig unter neuem Namen als globaler Hub für Mode, Nachhaltigkeit und Innovation. Das Konzept vereint die Bereiche Style, Business, Inspiration, Knowledge, Fun und Community. Fashion Today hat mit Thimo Schwenzfeier, dem Show Director der Messe, über spannende Menswear Labels, modische Hotspots und Potenziale von nachhaltigen Kollektionen am PoS gesprochen.

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FT: Wie ist das Verhältnis zwischen Menswear Brands und Womenswear Brands in Ihrem Bereich? Ist Womenswear dort stärker gefragt?
Thimo Schwenzfeier: Das Segment Sustainable Fashion spiegelt natürlich die Modebranche im Gesamten wider. Daher ist Womenswear auch bei uns nach wie vor der stärker vertretene Teilbereich. Aber auch für Männer kann sich das Angebot inzwischen sehen lassen. Mit CARPASUS haben wir zum Beispiel ein Label an Bord, das elegante Herrenhemden zeigt, die absolut businesstauglich sind. Generell lässt sich festhalten, dass die Anzahl nachhaltig produzierender Modelabels Jahr für Jahr wächst und beste Zukunftsprognosen aufweist. Jede Saison realisieren mehr grüne Labels, die entweder mit Womenswear Only gestartet sind oder sowohl DOB- als auch HAKA-Kollektionen zeigen, welch großes Potenzial Menswear bietet, und reagieren darauf mit einem Auf- oder Ausbau ihrer Männermodekollektionen. Das Hamburger Label JAN N JUNE etwa zeigt auf der kommenden Ausgabe der NEONYT zum ersten Mal seine Linie für Herren, die minimalistische Casual Wear in gedeckten Farben wie Navy und Grau fokussiert. Eine tolle Auswahl für Männer zeigen zudem bleed, DEDICATED, ECOALF, ERDBÄR, HAFENDIEB, LANGERCHEN, LANGBRETT oder PEREGRINE.“ 

Welches sind die modischen Schwerpunkte und welche Segmente sind vielleicht sogar noch gar nicht mit Marken besetzt – oder wo gibt es Ihrer Meinung nach noch Bedarf?
„Als modische Schwerpunkte lassen sich kontemporäre Street Fashion sowie Street- und Casual Wear identifizieren. Weitere Hotspots für nachhaltige Mode sind zudem Denim, Sports Fashion und Performancewear sowie Lederprodukte und hier insbesondere Schuhe. Alle Segmente, in denen technische Innovationen in der Supply Chain relevanten Impact entfalten, unterlaufen aktuell einen konsequenten Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigeren textilen Wertschöpfung. Auf unserer Messe NEONYT, dem globalen Hub für Mode, Nachhaltigkeit und Innovation, tragen wir diesem universellen Anspruch vom 15. bis 17. Januar 2019 im Berliner Kraftwerk insofern Rechnung, als dass wir hier eine Business- und Handelsplattform geschaffen haben, die mit den Segmenten Greenshowroom, Moderncasual, Urbanvibe und Craft die ganze Bandbreite von Sustainable Fashion abbildet. Wir sprechen damit ein internationales Publikum an, für das modischer Anspruch mit Innovation und Nachhaltigkeit einhergeht. Nachholbedarf hinsichtlich der Angebotsbreite gibt es am ehesten im Bereich Businessmode. Dort ist das Angebot an nachhaltigen Labels nach wie vor relativ klein und es wäre spannend, neue Formal-Wear-Labels zu sehen, die dieses traditionsreiche Segment im Sinne der Nachhaltigkeit auf ein neues Level heben.“

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Warum sollten Menswear-Einkäufer unbedingt zur NEONYT kommen und wie sollten in Ihren Augen nachhaltige Marken in konventionelle Läden integriert werden – separiert oder gemischt?
„Einkäufer kommen zu uns, um zu sehen, wie die Zukunft der Mode aussieht und welche trendübergreifenden Themen unsere Branche bestimmen werden. Dafür bieten wir ihnen vielfältige Formate: Neben der Tradeshow haben wir weitere Konzepte entwickelt, wie unsere Editorial Runway Show, bei der wir kuratierte Multi-Label-Looks zeigen, die das Best-of nationaler und internationaler Green-Fashion-Labels präsentieren. Damit bricht die NEONYT Fashion Show mit den Traditionen klassischer Modenschauen und präsentiert die neuesten eco-fairen Outfits als individuellen Remix.

Ein eigenständiger und interessanter Labelmix ist für Einzelhändler schon immer unablässig, um ihre Sortimente zu diversifizieren und sich von Mitbewerbern zu differenzieren. Deshalb sollten nachhaltige Marken und Produkte in einem konventionellen Umfeld auch so inszeniert werden, dass kein Bruch zu den übrigen Markenpräsentationen entsteht. Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten und jeder Händler muss die für sein Haus passende Antwort finden. Am erfolgversprechendsten sind sicherlich die beiden Modelle, entweder eine nachhaltige Sonderpräsentationsfläche, also quasi einen grünen Multi-Label-Shop-in-Shop zu schaffen oder die Produkte von grünen Labels markenweise zusammengefasst zu präsentieren. Egal wie – klar ist, dass ihre VK-Performance und Flächenproduktivität kompetitiv zu den Handelskennzahlen der konventionellen Ware sein muss und Händler vergleichbare Rahmenbedingungen für die beiden Produktgruppen schaffen müssen. Spannend wäre es, mehr Läden zu sehen, die sich trauen, nachhaltige Produkte ganz klar in ihrem Store zu kennzeichnen und zu bündeln. Für Kunden, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt, würde dies die Vorauswahl beim Shopping erleichtern. Für diese Zielgruppe würde ein echter Mehrwert generiert, den bisher nur sehr wenige Läden nutzen.“