DENIM – WORK, WORK, WORK

Jeans

Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist die treibende Kraft in der Denim-Branche ©MUNICH FABRIC START

Autorin: Nina Peter

Viel Arbeit erwartet den Denim-Sektor in der kommenden Saison – und das gleich auf mehreren Ebenen. Stilistisch wird die Zukunft der Männermode ganz der robusten Workwear gewidmet und inhaltlich steht ebenfalls Arbeit auf der Agenda der Denim-Macher, denn in puncto Nachhaltigkeit gibt es dringend Optimierungsbedarf. Die BLUEZONE der MUNICH FABRIC START im September und die kommende KINGPINS in Amsterdam (24. bis 25. Oktober) widmen sich dem „Focus on Sustainability“, wie es auch in der Ankündigung der nächsten Ausgabe der DENIM PREMIÈREViSiON in London Anfang Dezember heißt. Handlungsbedarf gibt es bei allen Vorgängen der gesamten Produktionskette, die im Hinblick auf den Einsatz von Chemikalien und einen drastisch hohen Wasserverbrauch verbessert werden müssen.

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Die wichtigsten Entwicklungen

Stretch-Denim und innovative Fasermischungen aus diesem Bereich unterstreichen den Komfortanspruch des Konsumenten und bieten gleichzeitig nachhaltigere Lösungsansätze, wie beispielsweise die SGENE-Qualität von Cone Denim, die die Repreve-Faser des Textilproduzenten UNifi enthält, die zu 100 Prozent aus recycelten Plastikflaschen hergestellt wird. Auch hier spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit im ganzheitlichen Sinne eine Rolle, denn verbesserte Stretch-Qualitäten behalten ihre Passform deutlich länger und sorgen so für eine längere Lebensdauer der Denim. In eine ähnliche Richtung gehen auch Neuerungen, die den Performance-Charakter der Qualität erhöhen, das heißt das Material durch die Mischung aus Baumwolle mit synthetischen Fasern stärker und widerstandsfähiger machen. Dort sind besonders leichtgewichtige Fasern beliebt, die ausrüstende Eigenschaften haben und teilweise sogar aus der Schutzbekleidung stammen. Ein Augenmerk liegt darüber hinaus auf nachhaltigen Materialien, die eine Alternative zur wasserintensiven Baumwolle darstellen, wie Hanf, Leinen und Tencel sowie recycelte Materialien.

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Die wichtigsten Trends

Double Denim bleibt ein beliebtes Thema, das dem generellen Workwear-Credo in der Menswear des kommenden Jahres mehr als gerecht wird. Die Kombination aus Jeans und Jeanshemd oder Jeansjacke hat sich in allen Waschungen – zuletzt sogar im Bereich der White Denims – etabliert. Oversized Denim weckt nach wie vor Assoziationen mit den 1990er-Jahren, der Skate-Kultur und ihren Loose-Fit-Silhouetten. Gepflegter sind inzwischen Varianten mit geradem, weitem Bein, deren Schritt nicht betont tief sitzt und die dafür mit der Bügelfalte der 70er verfeinert wurden. Turn-ups, sprich gekrempelte Beine, setzen neue modische Akzente. Alles andere als dezent sind die breiten Umschläge, die bewusst die helle Innenseite nach außen kehren. Dad Denims wecken durchaus 80er-Jahre-Assoziationen, denn es sind die Modelle, die eigentlich völlig unmodisch, ausgewaschen und abgetragen sind und deren Schnitt an die lang verschriene Karottenform erinnert. Overalls waren auch in den 90er-Jahren schon einmal Trend, der Look wird aber deutlich workwearinspirierter als zuvor, denn der Aspekt der Funktionalität rückt verstärkt als Design-Element in den Vordergrund.