Ein zukunftsorientiertes Jubiläum

70 Jahre HERNO

L.I.B.R.A.R.Y-Event – Claudio Marenzi, Präsident und CEO von HERNO (alle Bilder ©Herno)

Autorin: Angela Cavalca

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Das italienische Unternehmen feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag und führt seine Konsolidierungsstrategie auf den internationalen Märkten weiter.

Der kleine Fluss Erno beim norditalienischen Lago Maggiore inspirierte 1948 den Gründer Giuseppe Marenzi und seine Frau Alessandra Diana zu ihrem Firmennamen und durch dieses Gewässer entstand auch die Idee der ersten Regenmäntel. Heute ist HERNO mit seinen Wurzeln immer noch fest verbunden und als innovative Outerwear-Marke im Luxusbereich international bekannt. Das Firmengeschäft wurde in den 1990er-Jahren auf Kaschmirmäntel und Damenbekleidung sowie die Produktion für namhafte Marken erweitert. Der gegenwärtige Geschäftsführer und Präsident Claudio Marenzi, jüngster Sohn des Gründerpaars, stellte die Marke wieder in den Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. 2005 startete er eine Innovationsphase, die noch heute unter seiner direkten Kontrolle auf allen Produktionsebenen fortgeführt wird. Von der Activewear wurden neue Fasern für die Stoffe der Urbanwear übernommen, was eine neue Stilrichtung markierte. Maschinen und Verarbeitungsprozesse wurden geändert und implementiert. Das alles trug zum allgemeinen Erfolg der Marke bei, die 2017 fast 100 Millionen Euro Umsatz verzeichnete.

Die Geschichte der Marke wurde während der letzten Herrenmodemesse Pitti Uomo mit der besonderen Ausstellung L.I.B.R.A.R.Y auf der Stazione Leopolda in Florenz zelebriert. Claudio Marenzi wollte diesen Event mit einem breiteren Publikum feiern. „Wir haben acht Monate auf dieses Projekt hingearbeitet und unseren Traum realisiert. Ich habe schon in den ersten Jahren der Hochschule einige Zeit während der Sommerferien in der Firma verbracht und als Belohnung nahm mich mein Vater zur Pitti Uomo mit, wo die fertigen Teile ausgestellt wurden. Es war daher ganz selbstverständlich, dass wir in Florenz unser Jubiläum begehen wollten“,erklärt uns Marenzi.

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Wie für eine Reise durch die Zeiten waren Modelle und Videos aus den Archiven sowie antike Möbel und Objekte zusammengestellt worden, wodurch eine vibrierende Atmosphäre entstand, die das Publikum in ihren Bann zog. „Die Ausstattung der Bibliothek erzählt die Geschichte des Unternehmens und der Familie“, erklärt Marenzi weiter, „Bücherschränke sind in den Geschäften, auf den Messen und in den Firmenbüros immer zugegen. Sie stellen die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dar. Und die Zukunft haben wir von den jungen Studenten der Florentiner Modeschule Polimoda interpretieren lassen. Wir haben einen Teil der Schneiderei auf die Leopolda gebracht und hier konnten die gezeichneten Teile direkt zusammen mit unseren Näherinnen gefertigt werden.“

Dieses Jahr werden auch 50 Jahre Partnerschaft mit Japan gefeiert. Die Zusammenarbeit mit der Familie Okuda reicht bis in die Gegenwart und Marenzi betont die gute Beziehung. Er weist auch auf die Präsenz im Ausland hin: „Japan ist das erste Land, das HERNO-Qualität und -Produkte gleich verstanden hat, und wir wollen auf jeden Fall im Ausland noch weiter expandieren.Die USA sind unser zweites und Deutschland das dritte Ausfuhrland. Wir planen gerade, die Marke kurzfristig in den deutschsprachigen Ländern zu konsolidieren. Auf der Insel Sylt haben wir ein eigenes und sehr erfolgreiches Geschäft und sind zudem bei hochwertigen Multibrand Stores in Berlin, München und Zürich vertreten.“

Hauptstrategie bleibe, die Qualität kompromisslos beizubehalten sowie das Markenbewusstsein und den Umsatz zu erhöhen. In diesem Zusammenhang werden die Themen der Ethik und der Nachhaltigkeit, die das Unternehmen immer berücksichtigt hat, weitergeführt.