Team hajo reitet in Frankfurt allen davon

GERMAN POLO TOUR

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Autor: Markus Oess

Den Polosport verorten die meisten wohl nach England. Entstanden aber ist der wahrscheinlich älteste Mannschaftssport, bei dem Frauen und Männer in einem Team spielen, im alten Persien. Beim Bucherer Polo Cup in Frankfurt sind sechs Teams angetreten. Souveräner Sieger wurde Team hajo. Ein Tag bei der Jagd zu Pferde nach der weißen Kunststoffkugel.

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Wir fahren zum Spiel der Könige, zum Bucherer Polo Cup in Frankfurt (25. bis 27. Mai). Die Anfahrt ist nicht eben prunkvoll. Im Mischgebiet vorbei an wenig feudalen Mietshäusern schlängelt sich die Zufahrt schließlich zum Reiterhof von Georg Michael Diehl. Pferde stehen auf der Koppel und warten auf ihren Einsatz. Gelände- und Pferdewagen stehen herum und teilen das Gelände in zwei Bereiche: dort die Pferde und die Teams,weiter hinten die Zuschauer und die Partyzelte. Es riecht nach Stall in der sengenden Mittagshitze. Die Teams bereiten die Pferde langsam auf den heutigen Turniertag vor. Nach der Gruppenphase werden die Platzierungen ausgespielt.

„Wenn du einmal damit angefangen hast, kannst du nicht mehr aufhören.“

Georg Michael Diehl nippt an seiner Weinschorle und kommt ins Erzählen. Außer als Jockey beim Pferderennen (zu groß und zu schwer) habe er so ziemlich alles gemacht, was man als Freizeitbeschäftigung und Sport mit Pferden so machen kann. Dressur- und Springreiten, Kutschenfahren. Dann kam Polo. „Wenn du einmal damit angefangen hast, kannst du nicht mehr aufhören“, raunt der Mitgründer des Frankfurter Polo Clubs, schiebt den Lederhut nach hinten und wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht. Er nimmt wieder einen Schluck. Viel Zeit hat er eh nicht mehr, um 13 Uhr beginnt das erste Spiel. Als Gastgeber des Bucherer Polo Cups muss er die Veranstaltung moderieren. Man kennt sich im VIP-Zelt, ist nicht das erste Mal dabei, aber viele der Zuschauer zumal im normalen Bereich sind auch blutige Anfänger. Und die sind dankbar für jedes erklärende Wort. „Ich bin Gründungsmitglied des Frankfurter Polo Clubs“, beginnt Diehl, der als Moderator einen Ruf zu verlieren hat. Diehl stellt wie immer die Teams vor, erklärt wie immer die Regeln und streut wie immer kleine Anekdoten ein. Seine Kommentare sind so legendär wie auch die regelmäßige Einladung an die Radfahrer, die gegenüber der Nidder entlang radeln und von Ferne das Spektakel anschauen. Später am Nachmittag wird er so richtig in Fahrt kommen.

Plötzlich ruft Diehl eine blonde, schlanke Frau zu sich. „Das ist Kirsten von Wedel, sie spielt Polo mit ganzer Leidenschaft und kann sehr viel charmanter das Polospiel erklären als ich“, sagt er noch beim Aufstehen und weg ist er. Bis zum ersten Spiel des Tages sind es noch 20 Minuten. Kirsten von Wedel ist über die Fuchsjagd in UK zum Polospiel gekommen. Im Sommer sei keine Saison, also jage sie dem Ball nach. „Ich habe früher auch Feldhockey gespielt. Ich liebe die Kombination von Reiten, von Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Koordination. Das ist das Faszinierende daran“, sagt sie. Beim Polo spielen Männer und Frauen zusammen. „Ich möchte später auch Polo-Talente fördern.“ Viele werden sich das Spiel nicht leisten können. Denn zu jeder Begegnung sollte ein Spieler wenigstens vier Pferde mitbringen. Es gibt auch Profis, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die meisten Spieler in Deutschland aber finanzieren ihren Sport selbst. Einzige denkbare Lösung: Man mietet Pferde, so wie es in Argentinien, der führenden Nation im Polosport, üblich ist.

Kirsten von Wedel ist über die Fuchsjagd in UK zum Polospiel gekommen.

Am Nachmittag treibt das Turnier langsam dem Höhepunkt zu. Die Sonne brennt immer noch mitleidslos und es wird zusehends schwüler. Ein schweres Gewitter kündigt sich an.Das Polo-Team hajo hat es wieder ins Finale geschafft und tritt gegen Team Bucherer an. Die Heimmannschaft ist favorisiert. Wie beim Golf erhalten die Teams ein Handicap, um die unterschiedliche Spielstärke der Teams auszugleichen. Das hajo-Team geht mit einem halben Punkt Vorsprung in die Partie. Beide Mannschaften treiben ihre Pferde zur Jagd auf die weiße Kunststoffkugel, die etwas größer als ein Tennisball ist. Schnell wird klar, dass nicht das Team hajo chancenlos ist, sondern umgekehrt die Heimmannschaft keine Schnitte macht und sehr schnell einem Rückstand hinterherreitet, der später nicht mehr egalisiert werden kann. Das Finale endet 6,5:3. Der Sieg von Isabel von Morgenstern, Benedikt Jänicke und den beiden argentinischen Profis Segundo Copello und Francisco Rattagan war zu keinem Zeitpunkt großartig gefährdet. Die drei Tore von Christopher Kirsch, einem der besten deutschen Polospieler, für sein Team fielen zu spät. „Es waren die ersten beiden Chuckas, in denen sich hajo gut behaupten konnte und die Weichen zum Sieg stellte“, wird später im Spielbericht stehen. Chuckas werden die vier Zeitabschnitte eines Spiels genannt (siehe Kasten unten). hajo-Chef Wolfgang Müller, der die GERMAN POLO TOUR sponsert, muss diesmal mit unter die Sektdusche, schließlich hat sein Team den Vorjahressieg wiederholt. Noch mal kann er sich nicht drücken.

„Natürlich will jeder gewinnen, aber wir sind eine große Familie.”

Kirsch nimmt die Niederlage sportlich. „Wir haben Spaß. Natürlich will jeder gewinnen, aber so verbissen wie bei anderen Sportarten geht es nicht zu. Wir sind eine große Familie.“ Der vielfache Nationalspieler kann es auch gelassen angehen. Er spielte als Profi in Argentinien, wo er auch seine Frau, eine gebürtige Argentinierin, kennenlernte. Regelmäßig reist er in das Land. Kirsch hat dort eine Pferdezucht und nennt 130 Tiere sein Eigen, von denen 30 in Deutschland auf Gut Aspern untergebracht sind. Immer noch trainiert er im Winter für die Spielzeit in Deutschland. Die Mode kommt ganz automatisch dazu. Seine Familie betreibt einen alteingesessenen Herrenausstatter in Hamburg. Daher kann er es sich auch fachlich erlauben, die EL-POLISTA-Kollektion mit zu entwerfen. Klar, dass auch viele argentinische Elemente auftauchen.

Polo Düsseldorf/Frankfurt – HAJO from Tim Döring on Vimeo.

Die Sache mit dem Firmennamen

„Mountainbiking, ja. Ski fahren ist klar. Laufen für die Fitness und Tennis für den Spaß.“  Wolfgang Müller, Geschäftsführer von hajo POLO & SPORTSWEAR mit Sitz in Weiden, kann sich für Sport auch persönlich begeistern. Pferde und das Spiel der Könige, Polo, gehören nun nicht unbedingt zu seinen präferierten Sportarten. Aber: „Wann bekommt man als Marke schon so eine tolle Gelegenheit, den Sport in der höchsten nationalen Spielklasse zu sponsern, den man im eigenen Firmennamen trägt? Die Gelegenheit hat sich ergeben und ich habe den Deckel gleich zugemacht“, sagt Müller, der sich im Unternehmen neben dem Vertrieb auch ums Marketing kümmert.

hajo POLO & SPORTSWEAR, Weiden, ist nach 2017 auch 2018 offizieller Bekleidungsausstatter der GERMAN POLO TOUR. Das namhafte High Goal Event ist die größte Polo-Serie Deutschlands und eine der renommiertesten Sportveranstaltungen Europas. In Zusammenarbeit mit Christopher Kirsch,dem erfolgreichsten Polospieler in Deutschland und Veranstalter der GERMAN POLO TOUR, ist außerdem eine Neuauflage der Kapselkollektion „EL POLISTA by hajo“ entstanden. Wie die anderen Sponsoren (unter anderem LAND ROVER, ROLEX, Audi und PORSCHE) stellt der Polo- und Sportswear-Spezialist aus Weiden auch in diesem Jahr wieder sein eigenes Team.

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„Die Zusammenarbeit bringt uns einen enormen Imagegewinn“, betont Müller. Das Unternehmen hat noch um die 5.000 bis 6.000 Polos auf Lager, der Rest wurde auch dank des warmen Wetters regulär verkauft. „Natürlich können wir jetzt nicht zählen, wie viel die Kooperation mit Christopher Kirsch dazu beigetragen hat. Wir spüren das aber deutlich. Die Zusammenarbeit mit ihm wird weitergehen“, sagt Müller. „Wenn wir nur 10 Prozent unserer Kunden auf die Turniere bringen, vervielfacht sich der Imagetransfer auf x andere Händler. Und die Endverbraucher verbinden die Marke sowieso schon eng mit dem Polosport, der auf viele einen besonderen Reiz ausübt.“

  • Der Tag der Finalspiele ©FT
  • Warten auf den Spielbeginn ©FT
  • Georg Michael Diehl (r.) in seinem Element ©FT
  • Nach dem Spiel treten die Zuschauer den Rasen wieder fest. ©FT
  • Das Endspiel rückt näher. ©FT
  • Pferde ... ©FT
  • ... Pferde ... ©FT
  • ... Pferde ... ©FT
  • Begegnungsstätte: Wolfgang Müller (r.) mit den Ehepaar Kohfink im hajo-Zelt ©FT
  • So breit wie ein Fußballtor ©FT
  • Mutter und Tochter kurz vor dem Anpfiff ©FT
  • Das Finale hat Kraft gekostet. ©FT
  • ©FT
  • Team hajo ©FT
  • Schlägertypen ©FT
  • Pause für die Pferde ©FT
  • Man hilft sich ©FT

Persisches Ballspiel

Beim Polo versuchen zwei Teams auf Pferden, mit vier Spielern pro Mannschaft einen Ball mit einem langen Holzschläger in das gegnerische Tor zu schlagen. Die Ursprünge des Polosports liegen in Iran, Afghanistan, Kaschmir und Nordpakistan (Persien) um circa 600 vor Christus.

Zwei berittene Schiedsrichter und ein Oberschiedsrichter in der Mitte des Spielfeldes am Spielfeldrand überwachen die Einhaltung der Regeln. Das Spiel ist in vier Zeitabschnitte (sogenannte Chucka oder Chukker) mit einer Dauer von sieben Minuten unterteilt. Ein Chucka kann um 30 Sekunden verlängert werden. Die Pferde dürfen nur für ein Chucka eingesetzt werden und werden danach gewechselt. Die Spieler besetzen feste Positionen. Jeder Polospieler hat je nach Leistungsstärke ein persönliches Handicap, das bei −2 beginnt und bis +10 reichen kann. Die besten Polospieler der Welt mit einem Handicap von +10 kommen aus Argentinien. Die besten deutschen Spieler sind Thomas Winter (+5) und Christopher Kirsch (+4).

Gewinnspiel

Genießen Sie ein besonderes Erlebnis bei einem Turnier der GERMAN POLO TOUR 2018! Sie haben die Wahl. Beantworten Sie uns bis zum 26. Juni 2018 einfach unten stehende Frage! Wir verlosen unter den richtigen Einsendungen zwei Tickets zu einem der folgenden Turniere: Gut Aspern bei Hamburg 29. Juni bis 1. Juli; Holzkirchen bei München – PC Bayern 13. bis 15. Juli; Rennbahn Hoppegarten bei Berlin 31. August bis 2. September (weitere Infos finden Sie hier). Außerdem verlosen wir unter allen Einsendungen ein Original-EL-POLISTA-Shirt von hajo.

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