Verband warnt, nicht zu früh zu reduzieren!
„Obwohl die Umsatzentwicklung des Modehandels in den letzten Wochen – auch aufgrund hoher Vorlagen – gegenüber dem Vorjahr meist rückläufig war, blieb es bis Mitte Juni an der Preisfront noch vergleichsweise ruhig“, teilt der Kölner Handelsverband BTE mit. Zwar habe es bereits erste „Sale-Ankündigungen“ gegeben, nach BTE-Beobachtungen seien die Preisreduzierungen im breiten Markt aber mit 20 bis 30 Prozent Nachlass noch verhältnismäßig moderat gewesen. In der Außendarstellung beschränkten sich die allermeisten Häuser zudem auf eine vergleichsweise zurückhaltende Werbung im Schaufenster und zum Teil auf Mailing-Aktionen.
„Der BTE rät dringend davon ab, bereits jetzt aktuelle Sommerware zu reduzieren oder dem Kunden werblich eine große Reduzierungswelle vorzugaukeln“, so die Kölner. In diesem Stadium der Saison sei meist nur ein kleiner Teil der Bekleidung überhaupt reduziert, in der Regel Übergangsware und ältere Monatsprogramme. Vor allem die Frühjahrsware sei aufgrund der frühen sommerlichen Temperaturen schlecht abgeflossen. „Die Modebranche braucht im zunehmend härter werdenden Markt vielmehr eine ausreichend lange Phase mit regulären Preisen, um die notwendigen Erträge erwirtschaften zu können“, urteilt der BTE. Das sei umso wichtiger, als die Kostenbelastung zuletzt eher zugenommen hat. Das liege an Investitionen in die Digitalisierung und erhöhte Werbe-Aktivitäten. Auch rechnet der Verband mit höheren Personalkosten. Ohnehin laufe man nach Ansicht des BTE mit früher Sale-Plakatierung in die Irre, da die Herbstsaison frühestens in der zweiten August-Hälfte anlaufe. Für den Höhepunkt der Reduzierungsphase empfiehlt der BTE den 30. Juli 2018.