Der direkte Draht

ETERNA

Contentmanagerin Karin Polz (©ETERNA)

Autor: Andreas Grüter

Kleines Budget, große Wirkung – hält Social Media Marketing im Alltagstest das, was es in der Theorie verspricht? Wir haben uns mit Karin Polz, Content-Managerin beim Passauer Hemden- und Blusenlabel Eterna, über effektive Werbestrategien im digitalen Zeitalter unterhalten.

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FT: Frau Polz, wie sieht der Eterna-Marketingmix aus? Spielt Printwerbung noch eine Rolle bei Ihrer Planung?
Karin Polz: „Wir setzen stark auf digitale Kommunikation in vielen Bereichen, darunter auch Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram. Zudem setzt sich Influencer Marketing als eigene Disziplin im Marketingmix immer mehr durch. Influencer spielen bei Eterna nicht die Hauptrolle, aber bei Weitem keine unwichtige. Gerade in diesem Bereich ist vieles in Bewegung.“

Die Facebook-Seite von Eterna hat aktuell mehr als 42.000 Follower. Wie arbeiten Sie?
„Wir sind seit 2012 bei Facebook vertreten und haben von Anfang an regelmäßig relevanten und guten Content bereitgestellt. Um hier Erfolg zu haben, bedarf es natürlich einer strategischen Planung, die weit über einen schnellen Newspost hinausgeht. So starten wir beispielsweise regelmäßig Umfragen unter unseren Followern, etwa dazu, welche Farben und Muster ihrer Meinung nach angesagt sind. Das Feedback darauf und natürlich auch die Nachrichten, die wir über den Messenger erhalten, helfen uns, immer nahe am Kunden zu sein. Instagram bearbeiten wir seit 2015, die letzten beiden Jahre intensiv. Die Zielgruppe ist hier eine etwas andere und meist jünger als die von Facebook.“

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Lassen sich Ihre Social-Media-Aktivitäten in Zahlen messen?
„Bei den Postings können wir Tendenzen ausmachen, etwa wenn viele Follower einen Produktbeitrag liken und die Verkaufszahlen für den Style anziehen. Wenn es um bezahlte Werbeanzeigen und Kampagnen geht, schlüsselt der Facebook-Werbeanzeigenmanager den Erfolg sehr effektiv und hilfreich auf. Nicht messbar, aber für uns wichtiger als harte Kennzahlen ist der Einfluss, den unsere Social-Media-Aktivitäten auf das Branding und Image von Eterna haben. In der Markenwahrnehmung und Verjüngung der Kommunikation haben wir da schon viel erreicht.“

Stichwort Influencer. Wie suchen Sie sich Ihre Partner aus?
„Wir kooperieren vor allem mit kleineren Influencern und Mikro-Influencern und verteilen unser Budget auf viele Akteure mit speziellen Zielgruppen. Uns ist dabei eine enge, nachhaltige und vor allem glaubwürdige Zusammenarbeit wichtiger als die Reichweite. Von daher sind Star-Influencer als Kooperationspartner für uns auch nicht wirklich interessant. Insgesamt ist das aber ein wirklich spannendes Sujet, aus dem man viele Informationen ziehen kann. Beispielsweise funktioniert das Frauenthema ‚Bluse‘ als Blogpost wesentlich besser als das Herrenthema ‚Hemd‘, was wieder einmal beweist, dass sich Frauen auch im Netz modeaffiner bewegen als Männer.“

Hat der aktuelle Skandal um Facebook etwas an der Ausrichtung Ihres Social Media Marketings geändert?
„Nein und ich glaube auch, es ist noch zu früh, um einschätzen zu können, wie es sich entwickeln wird. Social Media Marketing ist ein schnelles Metier und im Zweifelsfalle sind wir in der Lage, rasch auf Veränderungen zu reagieren.“