Große Mittelständler können sich oft behaupten
Dass vor allem kleinere Betriebe in Deutschland vom Markt verschwinden ist bekannt. „Hauptgrund für diese Entwicklung, die gleichermaßen in Handel, Handwerk, Gastronomie und anderen Dienstleistungsbranchen auftritt, ist neben dem zunehmenden Wettbewerb durch neue Vertriebskonzepte primär die fehlende Nachfolge. Immer weniger Mittelständler haben oder finden Interessenten für die Übernahme des eigenen Unternehmens“, erläutert der Kölner Handelsverband die Entwicklung, die schon seit Jahren zu einer zunehmenden Markt-Konzentration – auch im Bekleidungsfachhandel führe. Während der Marktanteil von Modegeschäften mit jährlichen Nettoumsätzen unter einer halben Million Euro laut der kürzlich veröffentlichten Umsatzsteuerstatistik für 2016 nur noch 6,4 Prozent erreicht, liegt der Anteil der Großunternehmen mit Umsätzen über 100 Millionen Euro mittlerweile bei fast 60 Prozent.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der kleinen Unternehmen weiter: Im Jahr 2010 waren noch 18.869 Unternehmen mit Nettoumsätzen bis 0,5 Millionen Euro am Markt vertreten. 2016 ist ihre Zahl um mehr als 5.000 auf nur noch 13.860 gefallen, ein Rückgang von 26,5 Prozent. Rund 700 der kleineren Unternehmen schlossen ihre Türen für immer oder stiegen in die nächste Umsatzgrößenklasse auf. Insgesamt sind im vorletzten Jahr fast 800 selbstständige Bekleidungsgeschäfte vom Markt verschwunden. Dagegen stieg die Zahl der Großunternehmen (ab 100 Millionen Euro) von 2010 bis 2016 um 50 Prozent von 26 auf 39 Firmen. Überdies kletterte deren Nettoumsatz im gleichen Zeitraum sogar um 54 Prozent.
Dafür können sich Mittelständler in den Größenklassen zwischen 5 und 100 Millionen Euro Nettoumsatz im Wettbewerb behaupten. Von 2010 bis 2016 stieg deren Zahl um 11 Prozent von 396 auf 440 Unternehmen. Auch beim Umsatz legten diese Modehäuser um mehr als eine Milliarde Euro oder 16,3 Prozent zu. Allerdings müsse man hier einen Teil der Zuwächse wohl ausländischen Filialisten zurechnen, die nicht zum Mittelstand zählen.