„Männer wissen, was sie wollen!“

Kurzinterview mit Raffaele Caldarelli

„Demokratisches Fashion-Verständnis, das High-Fashion-Ansprüche in Qualität und Style mit einem bezahlbaren Preis vereint." Raffaele Caldarelli, Owner und Creative Director von ANTONY MORATO (© ANTONY MORATO)

Autorin: Tays Jennifer Köper-Kelemen

ANTONY MORATO verzeichnet aktuell ein ansehnliches Wachstum. 2016 stiegen die Umsätze von vormals 91 Millionen Euro auf insgesamt 100 Millionen Euro an, dabei lag das Ergebnis vor Steuern bei einem Plus von 10,5 Prozent. Wir haben den Owner und Creative Director Raffaele Caldarelli mit Blick auf die Vision hinter seinem Brand zu einem kurzen Statement gebeten.

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ANTONY MORATO – eine italienische Designermarke mit internationalem Klang. Das in Neapel ansässige Brand ist nach seinem Start vor zehn Jahren mittlerweile in über 70 Ländern verfügbar, seine globale Präsenz gründet sich im Multibrand-Segment auf rund 1.600 ausgesuchte Retailer. Dabei können sich die Umsätze sehen lassen: Im Jahr 2016 stiegen diese von vormals 91 Millionen Euro auf insgesamt 100 Millionen Euro an, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen legte um 10,5 Prozent zu. Seinen Kurs will das familiengeführte Unternehmen um die Modemarke fortsetzen und das Vertriebsnetz weiter zu einem effizienten Retail-Channel ausbauen, jüngst ging eine neue Website online. Wir haben den Owner und Creative Director Raffaele Caldarelli zur Vision hinter seinem Brand befragt, zudem in puncto Marketing Performances nachgehört. Noch im Oktober 2017 lancierte ANTONY MORATO eine limitierte Edition. Diese wurde von verschiedenen internationalen Influencern individuell präsentiert und floß nach erfolgreichem Durchlauf auch als Inspirationsquelle in die Kollektion Herbst/Winter 2018/19 ein.

FT: Herr Caldarelli, mit welcher Intention haben Sie Ihr Label ANTONY MORATO ins Leben gerufen?
Raffaele Caldarelli: „Ich begann meine Arbeit ursprünglich im Bereich Womenswear und hatte dann 2007 das Bedürfnis, ein eigenes, individuelles Projekt aus der Taufe zu heben. Es wäre für mich eigentlich nur natürlich gewesen, bei Womenswear zu bleiben. Jedoch realisierte ich dank einer langwierigen und sorgfältigen Marktuntersuchung, dass das Menswear-Segment ein Konzept entbehrte, das in der Womenswear eigentlich schon fest verankert war: ein demokratisches Fashion-Verständnis, das High-Fashion-Ansprüche in Qualität und Style mit einem bezahlbaren Preis vereint. Ich denke, es war genau diese Vision, die es ANTONY MORATO schlussendlich erlaubt hat, in nunmehr über 70 Ländern Fuß zu fassen. Unternehmen, die neu in die Modewelt starten, kann ich nur raten, sehr aufmerksam zu beobachten, wonach genau der gegenwärtige Modemarkt verlangt.“

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Wie empfinden Sie das Modebusiness der heutigen Zeit?
„Mode hat sich mit dem neuen Bewusstsein der Männer in puncto internationale Trends und individuelles Styling sehr verändert. Männer wissen, was sie wollen. Und sie wissen, wie sie aussehen wollen. Unser Kunde ist modeaffin, er will seine Identität über unsere Linie ausdrücken können. Bei der Entwicklung einer neuen Kollektion habe ich daher stets auch die Erwartungen des Endverbrauchers im Blick. Und diese sind nicht nur in Bezug auf Qualität hoch. Wir bewegen uns im Designprozess immer zwischen ständig neuen, internationalen Style-Inspirationen, den Wünschen unserer klassischen Kunden und unserer DNA.“

Stichwort Inspiration – wie wichtig sind Kooperationen mit Künstlern für Sie?
„ANTONY MORATO entwickelt stetig neue digitale Strategien, um den Contemporary-Markt anzusprechen, so Kollaborationen mit Talenten und Künstlern, die über Omnichannel-Plattformen sowie soziale Netzwerke kommuniziert werden. Infolge dieser digitalen Strategien haben wir so nun auch ein Projekt gelauncht, das die populärsten internationalen Influencer für uns sprechen lässt. Sie promoten die jüngste Limited Edition der Marke – mit sehr großem Erfolg.“

Welchen Stellenwert haben Marketing Performances generell für Sie?
„Wir wachsen, doch dies reicht uns nicht aus. Wir haben soeben eine neue Website an den Start gebracht – ein erster Schritt im Zuge unserer innovativen Omnichannel-Strategie, die die Performance unseres Online-Shops verbessern und zeitgleich die Entwicklung des Retailsystems nach vorne bringen soll. Ziel ist die Befriedigung neuer Kundenbedürfnisse. Ein kundenfreundlicher, leichter Zugang zum digitalen Shop stellt da nur die Basis dar.“