Über Concept Stores lässt sich lange und breit diskutieren. Denn seit der Online-Handel stetig wächst, gelten stationäre Konzepte mit sorgfältig ausgewählten, erlesenen Markensortimenten sowie innovativen Ansätzen zur Kundenbindung als das Erfolgsrezept schlechthin. Doch so einfach, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint, ist es nicht. Es reicht für Ladengeschäfte nicht aus, ein buntes Allerlei an angesagten Produkten zu präsentieren und dies mit sporadisch stattfindenden Events zu garnieren.
Nachvollziehbar erinnert ein derartiger Store wohl weniger an ein Unikum mit echter Leidenschaft zum Produkt, sondern vielmehr an eine Fassade für trendorientierte Hipster, die eher durch Mitläufertum auffallen als durch Originalität.
Ob industriell anmutendes Interieur mit Hängeleuchten aus Metall oder galerieähnliches Ladendesign mit viel Raum und Luft – so unterschiedlich die Aufmachungen von Concept Stores auch sein mögen, um ein essenzielles Charakteristikum kommen sie alle nicht herum: Authentizität. Wie bedeutend diese tatsächlich ist, wird spätestens beim Betreten eines wenig durchdachten Ladens deutlich. Da stehen exklusive Duftwässerchen neben hochpreisigen Gin-Flaschen, dazwischen Shirts eines Independent Labels und ein Verkäufer, der zu alldem nicht viel zu sagen hat – schlichtweg über keinerlei Draht zum Sortiment verfügt. Nachvollziehbar erinnert ein derartiger Store wohl weniger an ein Unikum mit echter Leidenschaft zum Produkt, sondern vielmehr an eine Fassade für trendorientierte Hipster, die eher durch Mitläufertum auffallen als durch Originalität. Da hilft auch keine noch so lässige Store Location abseits mainstreamiger Einkaufspassagen mehr weiter.
Natürlich, beim Stichwort Mainstream bleibt zu erwähnen, dass dieser allzu weit vom Entwurf Concept Store nicht mehr entfernt ist. Spätestens seitdem Filialisten das Modell für sich entdeckt haben, jüngstes Beispiel stellt unter anderem H&M mit seiner neuen Marke ARKET dar, müssen Concept Stores eine Dosis von ihrem exklusiven Ruf einbüßen – zumindest pauschal betrachtet. Inwieweit sind da eigentlich noch echte Menschen hinter echten Produkten zu erwarten?
Authentizität fühlt sich in unserem von sozialen Medien bestimmten Alltag quasi als Mangelware an, umso größer das Bedürfnis nach Echtheit, die – nun ja – tatsächlich mittlerweile schon Exklusivitäts-Status erreicht zu haben scheint.
Und trotzdem. Wenn denn schon Exklusivität als Aushängeschild dient, dann bitte richtig. Authentizität fühlt sich in unserem von sozialen Medien bestimmten Alltag quasi als Mangelware an, umso größer das Bedürfnis nach Echtheit, die – nun ja – tatsächlich mittlerweile schon Exklusivitäts-Status erreicht zu haben scheint. Die Chance, aus eben diesem Aspekt Kapital zu schlagen, ist seitens der Storebetreiber ganz und gar nicht zu vernachlässigen – und dies nicht einmal vordergründig in monetärer Hinsicht. Ein Konsument, der mit einem exklusiven Produkt und einer exklusiven, echten Beratung zufrieden ist, hat länger Freude an seinem Einkauf, kommt gerne wieder – und wenn es nur ums Stöbern geht. Ob denn nun Concept Stores das Thema der Stunde sind oder nicht – insofern Nachhaltigkeit im Interesse liegt, ist es doch wohl genau dieser rundum zufriedene Endverbraucher, der das Erfolgsrezept im Wettbewerb schlussendlich ausmacht.