Im laufenden Geschäftsjahr sollen EBIT und Konzernergebnis zweistellig zulegen.
„Das abgelaufene Geschäftsjahr“, sagt Firmenchefin Dr. Stella Ahlers bei Vorlage der Bilanz 2016/17 (30. November), „war für uns und die Branche insgesamt erneut von Herausforderungen geprägt.“ Im sechsten Jahr in Folge hat der stationäre Mode-Einzelhandel in Deutschland Umsatz verloren. Verluste, die die Verkäufe im Internet (plus 6 Prozent nicht ausgleichen konnten. Die Herforder machen 54 Prozent ihres Geschäftes auf dem Heimatmarkt, wo sie den Umsatz um 0,9 Prozent auf 126,7 Millionen Euro steigern konnten. In Westeuropa waren die Erlöse mit minus 1,3 Prozent auf 60,5 Millionen Euro leicht rückläufig. Dagegen zog das Geschäft in Mittel- und Osteuropa sowie den übrigen Märkten um 6,6 Prozent auf 48,4 Millionen spürbar an.
Bei den fortgeführten Aktivitäten weist die Ahlers AG ein Umsatzplus von 1,4 Prozent auf 235,6 Millionen Euro aus. Im Konzern gab es wegen der Aufgabe von Gin Tonic sowie des auslaufenden Geschäftes mit dem letzten großen Private-Label-Kunden ein leichtes Umsatzminus von 0,8 Prozent auf 235,9 Millionen Euro. Bei höherem Rohertrag und leicht gesunkenen Personalkosten ist das EBITDA um 10 Prozent auf 8,3 Millionen Euro gesunken, das Konzernergebnis nach Steuern um 24 Prozent auf 1,9 Millionen. Als Gründe führt Firmenchefin Dr. Ahlers „gestiegene Aufwendungen für Kommissionierungen für den Wholesale und E-Commerce, höhere Marketingkosten im E-Commerce, gestiegene Vertriebskosten sowie Anschubkosten für die ersten Produktivsetzungen unseres neuen ERP-Sytems“ an.
Besonders Pierre Cardin und Pioneer Authentic für Umsatzwachstum verantwortlich
Zu dem Umsatzwachstum der fortgeführten Aktivitäten haben besonders die beiden Marken Pierre Cardin und Pioneer Authentic Jeans beigetragen. Baldessarini konnte auf dem Heimatmarkt den Umsatz halten, der sich robust oberhalb des allgemeinen Marktrends hielt. Der Umsatz des eigenen Einzelhandels legte um 2,3 Prozent zu, damit liegt der Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens bei 13 Prozent. Die E-Commerce-Aktivitäten erhöhten sich um deutliche 22 Prozent. Besonders gut laufe es beim neuen Pierre Cardin Online Shop und den Marktplätzen. Allerdings macht das Online-Business 4 Prozent vom gesamten Volumen aus, davon entfällt ein Drittel auf die eigenen Online-Shops.
Management rechnet mit weiterem Wachstum
Das Management rechnet bei den Marken Baldessarini, Pierre Cardin, Pioneer und Pionier Workwear mit weiterem Wachstum. „Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2017/18 erwartet der Vorstand Umsatzzuwächse bei den Marken beider Segmente. Das Wachstum im Premium Segment soll durch die Marken Baldessarini und Pierre Cardin im Inland und im Ausland getragen werden. Im Jeans, Casual & Workwear Segment dürften vor allem Pioneer und Pionier Workwear zulegen“, heißt es dazu. Gleichzeitig soll der digitale Handel mit den eigenen Shops, auf den Marktplätzen und mit Wholesale-Kunden ausgebaut werden. Eigene Stores sollen nur punktuell und vornehmlich im Ausland eröffnet werden. Der Vorstand prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr auf den Ergebnisebenen EBIT nach Sondereffekten und Konzernergebnis nach Steuern einen deutlichen Zuwachs im mittleren zweistelligen Prozentbereich.
Die Eigenkapitalquote lag am zum Stichtag bei 56,4 Prozent. Der Vorstand schlägt eine stabile Dividende von 0,15 EUR je Stamm- und 0,20 EUR je Vorzugsaktie vor. Außerdem sollen, wie berichtet, die Vorzugsaktien in Stammaktien im Verhältnis 1: 1 umgewandelt und sämtliche Aktien künftig als Namensaktien geführt werden. Höhe des Eigenkapitals und der anteilige Grundkapitalbetrag, den eine Aktie an der Ahlers AG repräsentiert, bleiben unverändert.