„Pohland saniert“

„Wir freuen uns, dass es uns nun gelungen ist, im Rahmen des Asset-Deals das Verfahren zu beenden und das Konzept Pohland am Markt zu erhalten." - Bruno Uphues, Geschäftsführer Pohland

Geschäftsführer Bruno Uphues übernimmt in Form eines Asset Deals den Geschäftsbetrieb mit einer Auffanggesellschaft.

Die Sanierung der Pohland Herrenkleidung GmbH & Co. KG wird zum 31.01.2018 erfolgreich abgeschlossen. Der Geschäftsführer, Bruno Uphues, übernimmt den Geschäftsbetrieb von Pohland mit einer Auffanggesellschaft. Dem hat die Gläubigerversammlung einstimmig zugestimmt“, teilt die Insolvenzkanzlei KÜBLER, die die Sanierung begleitet hat, mit. „Wir freuen uns, dass es uns nun gelungen ist, im Rahmen des Asset-Deals das Verfahren zu beenden und das Konzept Pohland am Markt zu erhalten. Ausdrücklich möchten wir uns an dieser Stelle für die tolle Unterstützung unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie die Treue der vielen Pohland-Stammkunden in den letzten Monaten bedanken, ohne die dieser Weg nicht möglich gewesen wäre“, sagt Uphues.

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Insolvenzexpertin Dr. Bettina E. Breitenbücher, Geschäftsführende Partnerin und Restrukturierungsexpertin bei der Kanzlei KÜBLER

Obendrein kam auf die Herrenaustatter ein weiteres Problem zu, denn kurz vor Einreichung des Insolvenzplans hatte der Bundesfinanzhof entschieden, dass Sanierungsgewinne aus dem Verzicht der Gläubiger nicht mehr steuerfrei sind (BFH GrS 1/15 vom 28.11.2016). Das hätte zur Folge gehabt, dass bei Durchführung des Planvorhabens aus dem entstehenden Buchgewinn eine erhebliche Steuerlast auf das Unternehmen zugekommen wäre, obwohl ihm keine finanziellen Mittel zugeflossen seien, führt die Kanzlei weiter aus. Die Insolvenz Pohlands wurde eines der ersten Verfahren, in denen der Wegfall der Steuerfreiheit auf Sanierungsgewinne zu einer Neuausrichtung des gesamten Insolvenzverfahrens führte. „Sollte die EU-Kommission den neuen Gesetzesentwurf der Bundesregierung, mit dem zukünftig die Steuerfreiheit von Sanierungsgewinnen ermöglicht werden soll, nicht notifizieren, kann das ganz erhebliche Konsequenzen für die Sanierungskultur in Deutschland haben“, warnt die Insolvenzexpertin Dr. Bettina E. Breitenbücher, Geschäftsführende Partnerin und Restrukturierungsexpertin bei der Kanzlei KÜBLER und verantwortliche Beraterin für Pohland. „Deshalb haben wir die Strategie geändert und gemeinsam mit Pohland eine übertragende Sanierung in Form eines Asset Deals verabschiedet“, erläutert Dr. Breitenbücher.

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Der strategische Investor, die Clinton Group, war 2016 ausgestiegen, weil sich die eigenen Zukunftspläne nicht realisieren ließen. In der Folge war die Finanzierung von Pohland nicht mehr sichergestellt und das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Unter der Regie von Clinton waren nach zahlreichen Standorteröffnungen 12 Filialen betrieben worden, einige Filialen wurden bereits bei Einleitung des Insolvenzverfahrens geschlossen. Nun bleibt es vorerst bei drei Filialen in Regensburg, Münster und Hannover. Insgesamt wurden rund 70 Arbeitsplätze erhalten.