Das Schuhlabel sieht das Vertrauensverhältnis gestört.
Der Schutz der eigenen Marke hat oberste Priorität für Birkenstock. Beim Online-Giganten Amazon sieht das Unternehmen genau das nicht mehr gewährleistet. „Die BIRKENSTOCK GmbH & Co. KG und die mit ihr verbundenen Unternehmen beenden mit Wirkung zum 1. Januar 2018 die Geschäftsbeziehung mit der Amazon EU S.à.r.l. Von diesem Zeitpunkt an stellt BIRKENSTOCK die direkte Belieferung der in Luxemburg ansässigen Europa-Tochter des US-Online-Händlers vollständig ein. Die Entscheidung gilt für das gesamte Produktsortiment von BIRKENSTOCK“, teilt das Schuhlabel mit, nachdem schon im Vorfeld ein Schreiben an die Mitarbeiter publik wurde, in dem das Management diesen Schritt begründet hat.
Das Familienunternehmen moniert, dass es auf dem von Amazon betriebenen „Marketplace“ zu einer Reihe von Rechtsverstößen kam, die der Plattformbetreiber nicht aus eigenem Antrieb verhindert habe. BIRKENSTOCK habe mehrfach beanstandet, dass dort wiederholt minderwertige Produktfälschungen angeboten wurden, die Markenrechte von BIRKENSTOCK verletzten und die Verbraucher über die Herkunft der Waren täuschten. „Nach Auffassung von BIRKENSTOCK gehört es jenseits der Frage nach rechtlichen Verpflichtungen zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, dass Amazon als Betreiber des Marketplace nach der erstmaligen Mitteilung über einen derartigen Rechtsverstoß alles in seiner Macht Stehende tut, um diesen und gleichartige Verstöße aus eigenem Antrieb zu verhindern. Eine verbindliche Erklärung, dafür zu sorgen, dass keine Nachahmungen von BIRKENSTOCK Produkten mehr auf dem Marktplatz angeboten werden, steht bis heute aus. Stattdessen kam es in den letzten Monaten zu weiteren, anders gearteten Rechtsverstößen, die von Amazon nicht proaktiv verhindert wurden“, heißt es dazu weiter. Schon vorher wurde nach einer Reihe ähnlich gelagerter Vorfälle in den Vereinigten Staaten bereits im Januar dieses Jahres die Belieferung von Amazon USA gestoppt.