Karstadt-Eigentümer Signa will Kaufhof kaufen
Der österreichische Karstadt-Eigner Signa hat ein Angebot zur Übernahme des Konkurrenten Kaufhof vorgelegt. Für drei Milliarden Euro inklusive Schulden will Signa die deutsche HBC-Tochter übernehmen.
Das berichten der Spiegel und die Nachrichtenagentur REUTERS übereinstimmend unter Berufung auf Insiderinformationen. In einer Stellungnahme bestätigte HBC gestern den Eingang eines Kaufangebotes von Signa inklusive der Immobilien. Dieses sei aber unvollständig und nicht bindend. Wie die Finanzierung aussehe, werde nicht ausgeführt. HBC erklärt weiter, das europäische Geschäft sei ein wichtiger Baustein der Unternehmensstrategie. Die HBC-Aktie legte nach der Nachricht um acht Prozent zu. Laut REUTERS erwartet Signa eine Antwort von HBC bis Mitte diesen Monats.
Die Signa Holding ist das größte private Immobilienunternehmen Österreichs und wird von Inhaber René Benko geführt. Benko hatte schon zwei Mal versucht, die Kette zu übernehmen. Sollte eine Übernahme diesmal gelingen, könnte die Idee von der deutschen Warenhaus AG Wirklichkeit werden. Ob aber das Bundeskartellamt eine solche Fusion durchwinken würde, ist offen. Bisher wurden keine Anmeldeunterlagen beim Bundeskartellamt eingereicht.
Kaufhof war zuletzt Anfang Oktober mit dem Plan einen Sanierungstarifvertrag für seine Mitarbeiter durchzusetzen in den Schlagzeilen. Das Manager-Magazin berichtet in der aktuellen Ausgabe die finanzschwache HBC habe sich seit der Übernahme von Galeria Kaufhof vor zwei Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag bei ihrer deutschen Tochter geliehen.