GARDEUR ist insolvent

GARDEUR-Chef Gerhard Kränzle (©GARDEUR)

Der Geschäftsbetrieb geht weiter.

Der Mönchengladbacher Hosenspezialist GARDEUR hat beim Amtsgericht in Mönchengladbach die Eröffnung von Insolvenzverfahren über das Vermögen der GARDEUR GmbH, der GARDEUR Service GmbH, der GARDEUR Beteiligungs GmbH sowie der CDS Club Du Sport Bekleidung GmbH gestellt. Bemühungen, die Insolvenz doch noch abzuwenden, waren gescheitert. Wie das Unternehmen mitteilt, gingen intensive Verhandlungen im Bankenkreis und mit potenziellen Investoren voraus.

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„GARDEUR hat eine Zukunft! Die Insolvenz wird helfen, das bestehende Cash-Problem zu überwinden und den Standort Mönchengladbach zu erhalten“, sagt Unternehmens-Chef Gerhard Kränzle. Das Geschäftsjahr 2015/16 hat GARDEUR (30.9.) nach eigenen Angaben wie in den drei Vorjahren mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Der Geschäftsbetrieb der GARDEUR Gruppe soll während der Sanierungsphase weitergeführt werden. Die rückständigen Löhne und Gehälter werden voraussichtlich bis einschließlich November 2017 über das Insolvenzgeld ausgezahlt und von einer Bank vorfinanziert. Die Verhandlungen laufen bereits.

Kränzle glaubt auch weiterhin fest an eine Zukunft des Hosenspezialisten: „Um GARDEUR dauerhaft wieder wettbewerbsfähig positionieren zu können, braucht es eine leistungs- und finanzwirtschaftliche Sanierung durch ein gesteuertes Insolvenzplanverfahren. Ziel des Sanierungsverfahrens ist, unseren begonnenen Restrukturierungsprozess fortzuführen, um GARDEUR weiter an die wandelnden Bedingungen des Bekleidungsmarktes anzupassen.“

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Das Amtsgericht Mönchengladbach hat Dr. Biner Bähr aus der Kanzlei White & Case, Düsseldorf zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dr. Bähr verschaffe sich inzwischen einen ersten Überblick über die aktuelle Lage des Unternehmens. Vorinsolvenzlich wurden die Mönchengladbacher von den Anwälten der Kanzlei KLUTH Rechtsanwälte aus Düsseldorf beraten. Dr. Thomas Kluth und Markus Küthe waren auch bei der Sanierung der SinnLeffers GmbH an Bord.

Kränzle hat GARDEUR 2013 unter Beteiligung des Managements und der NRW.Bank (49 Prozent) übernommen, nachdem das Unternehmen von einem Finanzinvestor zum nächsten durchgereicht wurde. Der Hosenspezialist war zuvor deutlich in die roten Zahlen gerutscht und die Gläubigerbanken verzichteten auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. GARDEUR will strategisch mit Produkt, Preis/Leistung und Schnelligkeit im Sinne einer vollvertikalisierten Produktion beim Handel punkten.